Wohneigentum für Familien Baukindergeld-Nachfolger: Günstige Kredite fürs Eigenheim

Dirk Eilinghoff
Experte Immobilien

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Förderkredit KfW 300 richtet sich an Familien mit niedrigem oder mittlerem Einkommen. Du bekommst ihn bei der staatlichen Förderbank KfW.
  • Du kannst zinsgünstig bis zu 270.000 Euro als Kredit erhalten, wenn Du einen klimafreundlichen Neubau baust oder kaufst.
  • Die Anforderungen an den Energiestandard des Gebäudes sind allerdings hoch.

So gehst Du vor

  • Prüfe im ersten Schritt, ob Du den Kredit grundsätzlich bekommen kannst. Dafür müssen Deine Familie und die Immobilie einige Voraussetzungen erfüllen.
  • Kommt das Programm infrage, benötigst Du für die Förderung und Begleitung des Bauvorhabens einen Energieeffizienz-Experten.
  • Wende Dich in jedem Fall auch an einen der großen Kreditvermittler. So bekommst Du das passende Konzept und einen umfassenden Zinsvergleich.
  • Wir empfehlen Interhyp und Baufi24. Auch Dr. Klein, Hüttig & Rompf sowie Hypofriend sind empfehlenswert.

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In Deutschland scheitert der Traum vom Eigenheim oft am Geld. Besonders Familien mit kleinerem Einkommen können sich die hohen Immobilienpreise und Baukosten kaum leisten. Mit dem Förderprogramm „Wohneigentum für Familien“ will der Staat genau hier helfen. Wer bestimmte Einkommensgrenzen einhält und klimafreundlich baut oder kauft, kann über die staatliche Förderbank KfW ein zinsgünstiges Darlehen bekommen.

Wer kann die Wohneigentumsförderung für Familien erhalten?

Das beliebte Baukindergeld ist Ende 2022 ausgelaufen. Seit 2023 bietet die staatliche Förderbank KfW ein anderes Neubau-Programm für Familien an: Das Programm KfW 300 Wohneigentum für Familien soll sich besonders an Familien mit geringem und mittlerem Einkommen richten, die ein klimafreundliches Eigenheim kaufen oder bauen möchten. 

Da das Programm in den ersten Monaten kaum nachgefragt wurde, hatte die Bundesregierung die Konditionen noch einmal verbessert, sodass mehr Familien von dem Förderkredit profitieren können. Dafür wurden sowohl die Einkommensgrenze als auch die jeweils maximale Kreditsumme erhöht.

Es gelten mehrere Kriterien für den Förderkredit. Wir geben Dir in der folgenden Tabelle eine Übersicht.

Diese persönlichen Anforderungen gelten für KfW Wohneigentum für Familien

KriteriumVoraussetzung
Familienstatusmindestens ein Kind unter 18 Jahren im Haushalt
maximales Einkommen90.000 Euro (zu versteuernd) bei einem Kind, +10.000 Euro für jedes weitere Kind
Eigentumsverhältnisseerstes Wohneigentum, mindestens 50 Prozent Eigentumsanteil
Nutzung der ImmobilieSelbstnutzung ab Einzug, mindestens fünf Jahre
Nutzung innerhalb der ersten zehn Jahremuss zu Wohnzwecken dienen
Einkommensnachweisdurchschnittliches zu versteuerndes Einkommen des zweiten und dritten Vorjahres

Quelle: KfW (Stand: Juli 2025)

Wer gilt laut Programm als Familie?

Die Förderung können Einzelpersonen und Paare erhalten, wenn bei Antragsstellung im Haushalt ein Kind lebt, das das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet hat. Kinder, die erst nach der Antragstellung geboren werden, zählen nicht mit. 

Lebt Ihr also als Paar ohne Kinder oder lebst Du als Alleinerziehende mit Deinem bereits volljährigen Kind in einer Wohnung, erhältst Du die Förderung nicht.

Wie hoch darf das Haushaltseinkommen sein?

Das zu versteuernde Einkommen Deiner Familie darf bei einem minderjährigen Kind nicht mehr als 90.000 Euro betragen. Jedes weitere Kind steigert dabei das erlaubte Einkommen um 10.000 Euro. Eine Familie mit drei Kindern darf also ein zu versteuerndes Einkommen von bis zu 110.000 Euro haben.

Wichtig: Das zu versteuernde Einkommen ist nicht Dein oder Euer Bruttoeinkommen, sondern das Einkommen, welches schon um bestimmte Freibeträge oder andere Belastungen bereinigt ist. Dazu zählen zum Beispiel Kinderfreibeträge oder Vorsorgeaufwendungen

Wie hoch Dein zu versteuerndes Einkommen ist, kannst Du in Deinem Steuerbescheid nachlesen. Willst Du mehr zu diesem Thema wissen, dann schau in unserem Ratgeber Zu Versteuerndes Einkommen vorbei. 

Es zählt dabei das Einkommen des zweiten oder dritten Jahres vor Antragstellung, und zwar im Durchschnitt. Stellst Du also im Jahr 2025 den Antrag, gibst Du das Einkommen aus den Jahren 2023 und 2022 an.

Welche weiteren persönliche Voraussetzungen gelten

Neben den Einkommensregeln gibt es aber noch weitere Voraussetzungen: Den Kredit bekommst Du nur für Deine erste Immobilie und nicht, wenn Du schon andere Häuser in Deutschland besitzt. Außerdem musst Du das Haus selbst nutzen und es muss zu mindestens 50 Prozent Dir gehören. 

Ab Einzug musst Du oder Ihr die Immobilie mindestens fünf Jahre lang selbst nutzen. Ansonsten erhöht sich der Sollzinssatz um einen Prozentpunkt pro Jahr. Dazu kommt: In den ersten zehn Jahren muss die Wohnung zum Wohnen genutzt werden. 

Entschließt Ihr Euch, das Haus oder die Wohnung nach einigen Jahren wieder zu verkaufen, müsst Ihr den neuen Eigentümer darüber informieren, dass die Wohnung entsprechend gefördert wurde.

Union und SPD haben im Koalitionsvertrag für die neue Bundesregierung ab Mai 2025 festgehalten, dass die unterschiedlichen KfW-Programme für den Neubau und die Sanierung von Wohngebäuden vereinfacht und zusammengefasst werden sollen. Zukünftig soll es nur noch jeweils ein Programm geben.

Wenn ein Programm verändert oder eingestellt wird, für das Du bereits eine Zusage erhalten hast, ändert sich für Dich nichts. Du kannst es weiter zu den vereinbarten Konditionen nutzen. Möchtest Du lieber ein neues oder geändertes Programm nutzen, kannst Du von Deinem Antrag zurücktreten, solange die KfW noch kein Geld ausgezahlt hat.

Beachte aber, dass Du nach dem Verzicht eine Sperrfrist von sechs Monaten hast, bevor Du einen neuen Antrag stellen kannst. Stellst Du einen Antrag für ein neues oder verändertes Bauvorhaben, hast Du aber keine Sperrfrist.

Welche Voraussetzungen muss der Neubau im KfW Programm 300 erfüllen?

Gefördert wird nur ein Neubau, also ein Haus, das Du selbst baust oder als frisch gebautes Objekt kaufst. Der Kauf eines älteren Hauses ist nicht in diesem Programm förderfähig. Hast Du Interesse an einem Bestandsgebäude, dann schau mal in unser Kapitel Welche anderen Fördermöglichkeiten gibt es?

Außerdem gelten hohe Anforderungen an die Nachhaltigkeit Deines neuen Eigenheims. 

Die KfW unterscheidet zwei Förderstufen:

  1. Klimafreundliches Wohngebäude
  2. Klimafreundliches Wohngebäude mit Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG)

Für die erste Stufe muss Dein Haus den Effizienzhausstandard 40 erreichen. Zusätzlich darf es innerhalb des Gebäude-Lebenszyklus nur eine begrenzte Menge CO2 ausstoßen. Die Heizung muss mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Öl-, Gas- oder Biomasseheizungen sind ausgeschlossen.

Für die zweite, höhere Förderstufe brauchst Du zusätzlich ein Nachhaltigkeitszertifikat: das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude Plus (QNG Plus). Damit bekommst Du einen höheren Kreditrahmen.

Was ist der KfW-Effizienzhausstandard?

Der Energieeffizienzhausstandard legt fest, dass ein neues oder renoviertes Gebäude nur einen Teil der Energie verbrauchen darf, die von einem Referenzgebäude benötigt wird. Der genaue Energiebedarf hängt von unterschiedlichen Faktoren wie der Nutzfläche, der Geometrie und der Ausrichtung des Hauses ab, daher gibt es keine einheitlichen Werte pro Quadratmeter Wohnfläche. 

Ein Effizienzhaus 40 verbraucht höchstens 40 Prozent der Energie, die für Heizung, Warmwasser, Lüftung und Kühlung im Referenzgebäude verwendet wird. 

Um diesen Standard zu erreichen, musst Du beim Bau auf bestimmte Dinge achten:

  • gute Dämmung von Dach, Wänden und Bodenplatte
  • mehrfach verglaste Fenster und gedämmte Türen
  • eine sehr sparsame Heizungsanlage

Das senkt später die Energiekosten – kostet aber beim Bau zunächst mehr. Was genau dafür bei Deinem Haus notwendig ist, berechnet Dir ein Energieberater

Was hat es mit dem CO2-Ausstoß im Lebenszyklus Deines Hauses auf sich?

Nicht nur der Energieverbrauch zählt, auch der CO2-Ausstoß über die gesamte Lebensdauer des Hauses wird geprüft. Dafür erstellt ein Energieberater eine so genannte Lebenszyklusanalyse. Dazu gehört:

  • Wie klimaschädlich sind die Baustoffe?
  • Wie viel Energie verbraucht das Haus im Alltag?
  • Was passiert am Ende der Nutzungsdauer, zum Beispiel bei Abriss und Entsorgung?

Wenn die festgelegten Grenzwerte überschritten werden, musst Du klimafreundlichere Materialien oder Bauweisen wählen.

Was ist das Nachhaltigkeitszertifikat QNG?

Um ein höheres Kreditvolumen zu erhalten, muss Dein neues Haus auch die Anforderungen des Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude Plus erfüllen. Dabei handelt es sich um ein staatlich anerkanntes Zertifikat, welches es in den Varianten Plus und Premium gibt. Dabei müssen bestimmte Kriterien, die sich auf ökologische, ökonomische und soziokulturelle Anforderungen beziehen, erfüllt werden.

Das Siegel verlangt zum Beispiel, dass Du

  • umweltfreundliche und schadstofffreie Baustoffe verwenden musst,
  • Dein Haus barrierefrei sein muss,
  • Erneuerbare Energien zum Einsatz kommen müssen und
  • Dein Haus zu allen Jahreszeiten ein angenehmes Raumklima bietet.

Mit dem Siegel weist Du nach, dass Du beim Bau Deines Hauses auf überdurchschnittliche (QNG Plus) oder deutlich überdurchschnittliche (QNG Premium) nachhaltigkeitsrelevante Merkmale geachtet hast.

Für den Antrag brauchst Du Unterstützung durch einen Energieeffizienz-Experten. Nur diese Fachleute dürfen bestätigen, dass Dein Haus alle Vorgaben erfüllt und Dir die nötige Bescheinigung für den Förderantrag ausstellen.

Wie hoch ist der Fördervorteil bei KfW 300?

Wie stark Du durch den Kredit gefördert wirst, hängt davon ab, wie viele Zinsen Du sparst. Es geht also einerseits darum, wie viel ein normaler Immobilienkredit zu aktuellen Bauzinsen kostet, und darum, wie hoch die Kreditsumme ist, die Du aus diesem Programm erhältst. 

Die mögliche Höhe des Kredits ist wiederum davon abhängig, wie viele Kinder Du hast. Je mehr Kinder es sind, desto höher fällt der maximale Kreditbetrag aus.

Maximaler Kreditbetrag für die Förderstufe „Klimafreundliches Wohngebäude“

Anzahl der Kindermaximaler Kreditbetrag
1 – 2170.000 Euro
3 – 4200.000 Euro
ab 5220.000 Euro

Quelle: KfW (Stand: 25. Juni 2025)

In der zweiten Förderstufe Klimafreundliches Wohngebäude mit QNG erhältst Du grundsätzlich ein größeres Kreditvolumen. Hier sind schon mit einem Kind 220.000 Euro Kredit möglich.

Maximaler Kreditbetrag für die Förderstufe „Klimafreundliches Wohngebäude mit QNG“ (Qualitätssiegel)

Anzahl der Kindermaximaler Kreditbetrag
1 – 2220.000 Euro
3 – 4250.000 Euro
ab 5270.000 Euro

Quelle: KfW (Stand: 25. Juni 2025)

Der Kredit wird sehr zinsgünstig angeboten. Die Konditionen liegen bis zu vier Prozentpunkte unter den marktüblichen Bauzinsen

Allerdings gibt es bei diesem Programm keine Tilgungszuschüsse mehr wie beim ehemaligen Baukindergeld. Du zahlst also die gesamte Summe zuzüglich Zinsen über die Jahre zurück. 

Die günstigen Zinsen sind Dir dabei nur für zehn bis 20 Jahre garantiert. Ist die Laufzeit Deines Kredits länger, musst Du nach Ende der Zinsbindung einen neuen Zins verhandeln. Die KfW wird Dir dafür ein Angebot unterbreiten. Das wird aber nicht mehr so günstig sein wie der geförderte Zinssatz. 

Das Gute: Du musst dann nicht bei der KfW bleiben, sondern kannst auch eine Anschlussfinanzierung bei einem anderen Kreditinstitut wählen. Wende Dich dafür am besten an einen Finanzierungsvermittler, der Dir Kreditangebote von verschiedenen Banken anbieten kann.

Aktuelle Zinssätze für KfW 300 

Laufzeit in Jahrentilgungsfreie Anlaufzeit in JahrenZinsbindung in JahrenSollzins pro Jahr in %Effektivzins pro Jahr in %
4 – 101 – 2100,370,37
11 – 251 – 3101,571,58
11 – 251 – 32033,04
26 – 351 – 5101,751,76
26 – 351 – 5203,493,55
4 – 10endfälligwie Laufzeit1,851,87

Quelle: KfW (Stand: 30. Juli 2025)

Lohnt sich der KfW-300-Kredit für Dich?

Ob sich der Förderkredit lohnt, hängt vor allem von zwei Fragen ab: 

  1. Erfüllst Du die Voraussetzungen?
  2. Kannst und möchtest Du den Mehraufwand für ein besonders klimafreundliches Haus stemmen?

Bist Du förderberechtigt?

Bevor Du Dich mit der Finanzierung beschäftigst, solltest Du prüfen, ob Du die Voraussetzungen erfüllst. Wichtig ist vor allem Dein zu versteuerndes Einkommen. Wichtig ist der Durchschnitt aus dem zweiten und dritten Jahr vor dem Antrag.

Stellst Du den Antrag im Jahr 2025, brauchst Du die Steuerbescheide für 2022 und 2023. Addiere die beiden Beträge und teile sie durch zwei.

Mit einem Kind darf das Ergebnis nicht über 90.000 Euro liegen, mit zwei Kindern nicht über 100.000 Euro. Pro Kind steigt die Grenze um 10.000 Euro.

Wie hoch ist Dein Budget?

Wenn Du grundsätzlich förderberechtigt bist, geht es im nächsten Schritt darum, ob Du Dir ein klimafreundliches Haus leisten kannst. Die Anforderungen sind hoch und die Baukosten oft deutlich teurer als bei einem Standardhaus. Du brauchst also ein solides Finanzierungskonzept und ein realistisches Budget. 

Sandra Duy, Redakteurin für den Bereich Energetische Sanierung

Ob sich der Kredit für Dich lohnt, hängt vor allem von Deinem Einkommen und Deinem Baukonzept ab. Die Zinsersparnis kann aber mehrere Tausend Euro pro Jahr betragen.

Sandra Duy
Unsere Finanztip-Expertin für Energetische Sanierung

Eine erste Einschätzung Deines Budgets bietet Dir der Finanztip-Hypothekenrechner.

Der Rechner kalkuliert mit marktüblichen Zinsen – wenn Du den KfW-Kredit nutzen kannst, verbessert das Deine Ausgangslage deutlich.

Beispiel: So viel kannst Du sparen 

Schauen wir uns die mögliche Einsparung durch den Kredit an einem Beispiel an. Familie Schulze hat zwei Kinder und ein durchschnittliches zu versteuerndes Einkommen von 98.000 Euro. Damit sind sie förderberechtigt. Für ihr neues Haus benötigen sie eine Finanzierung von 300.000 Euro. Über das KfW-Programm nehmen sie einen Kredit in Höhe von 200.000 Euro zu einem günstigen Zinssatz von 1,5 Prozent auf. Die restlichen 100.000 Euro finanzieren sie über einen regulären Bankkredit zu einem Zinssatz von etwa vier Prozent.

Ohne den KfW-Kredit müssten sie den gesamten Betrag über einen marktüblichen Kredit finanzieren: also 300.000 Euro zu vier Prozent. 

Allein im ersten Jahr ergibt sich durch den KfW-Kredit ein deutlicher Unterschied:

Für den höheren KfW-Anteil zahlt Familie Schulze rund 3.000 Euro an Zinsen. Für den geringeren Bankenanteil zahlt die Familie aufgrund des höheren Zinssatzes allein 4.000 Euro an Zinsen. Insgesamt fallen also 7.000 Euro an Zinsen an.

Würde die Familie den gesamten Betrag über einen marktüblichen Kredit finanzieren, lägen die Zinskosten im erst Jahr bei 12.000 Euro. Die Ersparnis durch den KfW-Kredit liegt also bei rund 5.000 Euro im ersten Jahr. 

Je nachdem, wie lange die Familie den günstigen Zinssatz festschreibt, kann sich der Vorteil über die Jahre noch deutlich summieren.

Plane den Mehraufwand mit ein

Sprich auch frühzeitig mit einem Energieeffizienz-Experten. Er zeigt Dir, wie hoch der Mehraufwand für ein KfW 40 Haus mit den entsprechenden CO2-Begrenzungen und gegebenenfalls einem QNG-Siegel wirklich ist.

Der Mehraufwand kann nämlich schnell mehrere Zehntausend Euro ausmachen, je nachdem, wie Dein Haus grundsätzlich geplant ist und welche Materialien Du verwenden wolltest.

Im Gegenzug profitierst Du durch die hohen Dämmstandards im Nachgang aber auch von niedrigeren Heizkosten. Wie hoch die Ersparnis ausfällt, kann Dir ebenfalls der Energieberater sagen.

Erst nach einer Beratung kannst Du wirklich abschätzen, ob sich der Aufwand für Dich lohnt. Der zinsgünstige Kredit kann aber ein wichtiger und günstiger Baustein Deiner Gesamtfinanzierung sein.

Wie kannst Du die KfW 300-Förderung beantragen?

Hast Du die gewünschte Immobilie mit den entsprechenden Voraussetzungen gefunden oder eine Vorstellung darüber, wo und wie Dein klimafreundliches Eigenheim entstehen soll, so hast Du eine Reihe von Schritten vor Dir: Dein Haus muss geplant werden, die Einhaltung der Förderkriterien muss überprüft werden und Du brauchst die richtige Finanzierung.

Übersicht: So stellst Du den Antrag für KfW 300 

Schritt 1: Lass Dein Haus vom Energieeffizienz-Experten planen

Damit Dein Neubau die Förderbedingungen erfüllt, musst Du frühzeitig einen Energieeffizienz-Experten hinzuziehen. Der Experte prüft:

  • ob Dein Bauvorhaben dem Effizienzhausstandard 40 entspricht,
  • ob alle Anforderungen zur CO2-Bilanz eingehalten werden,
  • und ob – falls gewünscht – die Bedingungen für das Nachhaltigkeitssiegel (QNG) erfüllt sind.

Wenn Du ein Haus kaufen möchtest, sollte im Kaufvertrag eine Schutzklausel enthalten sein, in der der Verkäufer versichert, dass das Haus den Kriterien des Förderkredits entspricht. Der Verkäufer muss Dir dann ebenfalls alle entsprechenden Unterlagen zur Verfügung stellen. Eine Musterformulierung für eine solche Klausel im Kaufvertrag findest Du auf der Website des KfW-Programms Wohneigentum für Familien.

Am Ende stellt Dir der Experte die Bestätigung zum Antrag (BzA) aus – die brauchst Du zwingend für die Förderung. Du findest einen passenden Experten in Deiner Nähe in der Datenbank der Deutschen Energieagentur. 

Schritt 2: Plane die Finanzierung mit einem Finanzierungspartner

Bevor Du irgendetwas unterschreibst, ob Bauauftrag oder Kaufvertrag, musst Du den Förderkredit beantragen. Dafür gehst Du zu einem Finanzierungspartner der KfW, zum Beispiel:

  • Deine Hausbank
  • eine Bausparkasse
  • oder ein Baufinanzierungsvermittler

Nimm zum Gespräch diese Unterlagen mit:

  • Bestätigung zum Antrag von Deinem Energieeffizienz-Experten
  • Einkommensteuerbescheide der letzten zwei relevanten Jahre (zum Beispiel 2022 und 2023 bei Antragstellung 2025)
  • Geburtsurkunden Deiner minderjährigen Kinder

Um einen ersten Überblick darüber zu erhalten, wie viel Finanzierung Du Dir eigentlich leisten kannst, solltest Du unseren Baukreditrechner nutzen. 

Um direkt einen Vergleich von unterschiedlichen Baufinanzierungsmöglichkeiten zu bekommen, solltest Du Dich an einen Kreditvermittler wenden. Wir empfehlen Dir derzeit diese Anbieter:

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Schritt 3: Beantrage den Kredit über Deinen Finanzierungspartner

Sobald Deine Unterlagen von der KfW geprüft wurden, wirst Du eine Zusage erhalten. Jetzt kannst Du endgültig einen Kreditvertrag mit Deinem gewählten Finanzierungspartner abschließen. 

Schritt 4: Baue oder kaufe jetzt Dein Haus 

Mit der Kreditzusage in der Tasche kannst Du jetzt loslegen:

  • Du unterschreibst den Bauvertrag und beauftragst die Baufirmen
  • oder Du unterschreibst den Kaufvertrag für Dein neues Zuhause

Wichtig ist, dass Du alle technischen Anforderungen aus der Planung genau einhältst, ganz besonders, wenn Du auf die höhere Förderung mit QNG-Siegel setzt. 

Halte deshalb regelmäßig Rücksprache mit Deinem Energieeffizienz-Experten.

Schritt 5: Reiche alle Nachweise ein

Wenn Dein Haus fertig ist, musst Du zeitnah die sogenannte Bestätigung nach Durchführung einreichen. Diese wird Dir auch wieder von Deinem Energieeffizienz-Experten ausgestellt. 

Solltest Du Dein Haus fertig gekauft haben, bekommst Du diese Bestätigung vom Bauträger oder dem Fertighaushersteller.

Welche anderen Fördermöglichkeiten fürs Eigenheim gibt es?

Eventuell kommt der Förderkredit KfW 300 für Dich aus diversen Gründen nicht infrage. Womöglich erfüllst Du die Einkommensgrenzen nicht oder möchtest Dein Haus nicht nach so strengen Standards bauen. Daher solltest Du Dich auch nach anderen Förderprogrammen umschauen.

Du liegst über den Einkommensgrenzen

Wenn Du die Bedingungen des Förderkredites nicht erfüllst, etwa, weil das Einkommen Deines Haushalts über den Vorgaben liegt, kannst Du alternativ den Kredit KfW 297 Klimafreundlicher Neubau wählen. In diesem Förderkredit sind keine Einkommensgrenzen festgelegt, die Bedingungen, die an Dein neues Haus gestellt werden, sind aber genauso streng.

Du bekommst außerdem nur eine geringere Kreditsumme: Maximal 150.000 Euro sind hier drin, wenn Du ein Einfamilienhaus mit QNG-Siegel baust oder kaufst. Dafür ist der Kredit auch zinsgünstig und kann sich als Teil Deiner Finanzierung durchaus lohnen.

Du möchtest einen Altbau kaufen

Hast Du eher Interesse an einem Bestandsgebäude als an einem Neubau, dann kannst Du Dir das KfW-Programm Jung kauft Alt anschauen. In diesem Programm bekommst Du einen Kredit für den Kauf eines älteren und sanierungsbedürftigen Wohnhauses, das Du im Anschluss energetisch sanierst. 

Für mehr Informationen kannst Du in unserem Ratgeber Jung kauft Alt nachschauen.

Förderungen der Bundesländer

Auch viele Bundesländer fördern teilweise den Neubau von Eigenheimen. Im Folgenden listen wir Dir einige Beispiele auf. Informiere Dich auf jeden Fall bei Deiner Kommune, ob es passende Programme für Dein Vorhaben gibt. 

Das Land Brandenburg zum Beispiel fördert Dich mit einem zinslosen Kredit von bis 230.000 Euro über die landeseigene Investitionsbank des Landes Brandenburg. Auch hier gelten gewisse Einkommensgrenzen, die noch etwas strenger sind als bei dem KfW-Förderkredit. Dafür bekommst Du für jedes Kind noch einen zusätzlichen Zuschuss: Für jedes im Haushalt lebende Kind bekommst Du 5.000 Euro von Deiner Kreditschuld erlassen.

Auch das Land Baden-Württemberg unterstützt einkommensschwache Familien mit einem zinsgünstigen Kredit von bis zu 333.000 Euro. Je mehr Kinder Du hast, desto mehr Geld kannst Du auch hier erhalten. Der Zins ist für 15 Jahre auf ein Prozent festgesetzt. Tilgungszuschüsse sind ebenfalls möglich. Das Programm läuft über die Staatsbank Baden-Württemberg L-Bank.

In Hamburg kannst Du ein zinsgünstiges Darlehen in Höhe von bis zu 700.000 Euro aufnehmen, wenn mindestens drei Kinder zu Deinem Haushalt gehören. Bestimmte Einkommensgrenzen dürfen nicht überschritten werden. Baust Du besonders energiesparend, bekommst Du Zuschüsse, die Deine Kreditschuld reduzieren. Alle Informationen findest Du bei der Hamburgischen Investitions- und Förderbank.  

Du solltest also in jedem Fall im Vorfeld immer alle Finanzierungsmöglichkeiten überprüfen, miteinander vergleichen und wenn möglich kombinieren.

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Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.

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