Mastercard Die Kreditkarte für alles andere
Finanztip-Expertin für Bank und Kredit
Das Wichtigste in Kürze
Mit den Karten von Mastercard kannst Du weltweit zahlen und Geld abheben.
Die Karte kriegst Du von Deiner Bank, mit Mastercard selbst hast Du nichts zu tun.
Viele Kreditkarten haben nur den Namen Mastercard gemein. Leistungen, Konditionen und Abrechnungsrhythmus unterscheiden sich je nach Kartenherausgeber.
So gehst Du vor
Glück, Gesundheit und gutes Wetter – das sind Dinge, die man nicht kaufen kann. Für alles andere, so sagt es jedenfalls die Werbung, gibt es Mastercard. Zumindest kannst Du mit den Kreditkarten des Unternehmens alles andere bezahlen.
Mit den Kreditkarten von Mastercard kannst Du weltweit Geld abheben – schließlich akzeptieren zwei Millionen Geldautomaten rund um den Globus die unterschiedlichen Karten von Mastercard. Das Unternehmen macht keine Angaben dazu, an wie vielen Automaten Du in Deutschland mit Mastercard-Kreditkarten an Geld kommen kannst, doch an den meisten Automaten dürfte es keine Probleme geben.
Das gilt auch für das weltweite Bezahlen. Das Unternehmen spricht von 100 Millionen Akzeptanzstellen und ist in mehr als 210 Ländern tätig. Falls die Girocard also im Ausland nicht akzeptiert wird, kannst Du immer noch zur Kreditkarte greifen.
Mastercard legt die Kosten für das Geldabheben oder Zahlen in einer fremden Währung nicht selbst fest. Das macht der Anbieter, von dem Du die Karte hast. Die Gebühren findest Du dann im Preis- und Leistungsverzeichnis.
Mit vielen Mastercard-Kreditkarten kannst Du auch kontaktlos über Near Field Communication (NFC) bezahlen. Mastercard nennt das Ganze Paypass. Ob Du die Karte an der Kasse aus der Hand geben musst oder nicht, erkennst Du am Funksymbol auf Karte und Kasse.
Zudem kannst Du über Mastercard auch mit dem Handy mobil bezahlen. Dafür brauchst Du zusätzlich eine App zum Bezahlen, zum Beispiel Apple Pay, Google Pay oder die App Deiner Bank. In dieser App wird die Karte dann hinterlegt. Auch mit sogenannten Wearables, also zum Beispiel Uhren, ist das möglich.
Kommt Bargeld weg, hast Du kaum Chancen, es wiederzubekommen. Bei Kreditkarten sieht das anders aus. Verlierst Du Deine Karte oder wird sie gestohlen, musst Du sie so schnell wie möglich sperren. Entweder direkt beim Anbieter oder – falls Deine Bank angeschlossen ist – beim Notruf 116 116.
Bis Du das erledigt hast, haftest Du bis zu einer Obergrenze von 50 Euro, falls jemand anderes die Karte nutzt. Einige Banken verzichten auf diese Haftung.
Bei Mastercard gilt zudem eine sogenannte Zero Liability Protection. Das heißt für Dich, dass Du im Betrugsfall gar nicht haftest. Bedingung dafür ist, dass Du den Kartenverlust unverzüglich Deiner Bank gemeldet hast und Du nicht fahrlässig mit der Kreditkarte umgegangen bist. Falls die Bank in einem solchen Fall Geld von Dir verlangt, solltest Du sie auf die Mastercard-Regeln hinweisen.
Beim Online-Shopping setzt Mastercard genau wie Visa auf ein 3D-Secure-Verfahren, um die Kunden besser zu schützen. Bei Mastercard nennt sich das Mastercard Identity Check (früher: Securecode). Dabei gibst Du beim Einkaufen neben den Kartendaten noch einen zusätzlichen Sicherheitsfaktor ein. Das kann die Pin sein oder ein biometrischer Nachweis wie Dein Fingerabdruck.
Zudem bietet Mastercard zudem einen Service an, der künstliche Intelligenz nutzt, um Betrug beim Online-Shopping besser zu erkennen. „Decision Intelligence“ analysiert, wie Kunden ihre Mastercard nutzen und soll so später das normale Einkaufen von unerwünschten Transaktionen unterscheiden können. Neben Betrugsfällen soll so auch die Zahl überflüssiger Ablehnungen reduziert werden.
Mastercard bietet unterschiedliche Kreditkarten-Produkte an. Es gibt eine Standard-Kreditkarte, Gold- und Platinum-Kreditkarten sowie die World-Elite-Karte. Das Unternehmen bewirbt die Karten mit höherem Status mit mehr Leistungen und Service. Was die jeweilige Mastercard kostet und welchen zusätzlichen Service es gibt, entscheidet die herausgebende Bank.
Neben den Kreditkarten hat Mastercard auch Prepaidkarten und Debitkarten im Programm. Bei den Prepaidkarten muss zuerst Guthaben auf dem Konto laden, bevor sie eingesetzt werden können. Bei den Debitkarten muss Geld auf dem angeschlossen Girokonto sein.
Als Untermarke gibt es bei den Debitkarten Maestro. Deutsche Banken nutzen diese Karten oft in Kombination mit den eigenen Girocards, die sonst nur in Deutschland funktionieren würden. Seit Juli 2023 geben viele Banken keine neuen Maestro-Karten mehr aus. Die bisherigen Karten funktionieren bis zu ihrem Ablaufen wie gewohnt weiter.
Einige Anbieter haben ungewöhnlichere Mastercard-Karten im Programm: virtuelle Kreditkarten. Bei diesen erhalten die Kunden lediglich die Kartendaten, mit denen sie nur im Internet bezahlen können. Die Gebühren sind oft unübersichtlich. Statt der virtuellen Karten können viele Verbraucher aber auch Bezahlwege wie Paypal oder Paydirekt nutzen.
Die Cirrus-Karten von Mastercard sind in Deutschland eher unbekannt. Mit ihnen kannst Du Geld an Automaten mit Cirrus-Logo abheben, bezahlen klappt nur in Kombination mit dem Girocard-System.
Mastercard entwickelt auch neue Technologien für den Zahlungsverkehr. Zum Beispiel die digitale Bezahllösung Masterpass und das biometrische Bezahlverfahren Identity Check Mobile.
Über Masterpass können Verbraucher ihre Kartendaten und Lieferadressen abspeichern. Beim Bezahlen loggen sie sich in ihr sogenanntes Mastercard Wallet ein und wählen die Kreditkarte und Adresse aus, die sie für den Einkauf nutzen wollen. Über Masterpass können Verbraucher nicht nur die Kreditkarten von Mastercard nutzen, sondern auch andere Karten von Visa, American Express oder Diners Club.
Beim Identity Check Mobile geht es darum, die Identität beim Einkaufen nachzuweisen. Du brauchst dafür keine Passwörter, sondern Selfies oder Deinen Fingerabdruck. Damit der Identity Check nicht mit einem zuvor aufgenommen Foto umgangen werden kann, musst Du bei der Selfie-Lösung beim Bezahlen in die Kamera blinzeln. Das Bild wird direkt nach der Aufnahme übertragen.
Die Banken buchen die Umsätze der Mastercard-Kreditkarten auf unterschiedlichen Wegen ab. Das hängt damit zusammen, dass sie unterschiedliche Arten von Kreditkarten ausgeben.
Prepaid - Das Geld wird zeitnah vom Kartenkonto abgebucht. Ohne Guthaben kannst Du die Karte nicht nutzen. Eine richtige Kreditkarte ist das also nicht.
Debit - Alle Umsätze werden direkt vom Girokonto abgebucht, die Karte funktioniert in dieser Hinsicht wie eine Girocard. Wie Prepaidkarten sind auch Debitkarten keine richtigen Kreditkarten. Bei beiden Kartentypen kann es passieren, dass diese Karten nicht von Hotels oder Autovermietungen akzeptiert werden.
Charge - Die Abrechnung der Karte erfolgt monatlich, die Banken strecken ihren Kunden also Geld vor.
Revolving - Bei Revolving-Kreditkarten können Kunden die Umsätze in Raten bezahlen, müssen dafür jedoch oft hohe Zinsen zahlen.
Finanztip schaut sich regelmäßig die Gebühren bei Kreditkarten an. Unter unseren 4 Empfehlungen sind drei Karten von Visa und eine von Mastercard.
Wir setzen bei unseren Empfehlungen auf günstige Karten, die trotzdem gute Leistungen bieten. Wie teuer die reine Jahresgebühr ausfallen kann, siehst Du in unserer Tabelle an den genannten Beispielen.
Bank | Jahresgebühr |
C24 Smart | 0 € |
Advanzia Mastercard Gold | 0 € |
TF Mastercard Gold | 0 € |
Paycenter Global Mastercard | 68,00 € |
OLB Mastercard | 36,00 € |
Nickel Mastercard | 25,00 € |
Quelle: Websites der Anbieter (Stand: 10. Dezember 2024)
Mastercard wurde 1966 von mehreren Banken als Konkurrent zu Visa gegründet. Damals arbeitete das Unternehmen noch unter dem Namen Interbank Card Association, erst 1979 wechselte es zum nun bekannten Namen Mastercard.
Seit 1968 arbeitet Mastercard international, 2006 ging das Unternehmen an die Börse. Bei der Bilanzsumme hinkt Mastercard dem Rivalen Visa hinterher: Während Mastercard im Geschäftsbericht von 2023 rund 43 Milliarden US-Dollar nannte, kam Visa auf 91 Milliarden Dollar.
Mastercard gibt die Kreditkarten nicht selber aus, sondern lizensiert Banken dafür. Du musst Dich also an Deine Bank wenden, falls Du Fragen zur Kreditkarte hast, zum Beispiel, wenn die bisherige Mastercard abläuft und noch keine neue Karte im Briefkasten gelandet ist.
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