Festgeld Volksbank und Raiffeisenbank Gute Zinsen aus der Region?

Timo Halbe
Timo Halbe
Finanztip-Experte für Bank und Börse

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Festgeldzinsen bei den Volks- und Raiffeisenbanken (VR-Banken) liegen oft ein Stück unter den höchsten Zinsen in unserem Festgeldvergleich.

  • Die Angebote der einzelnen VR-Banken sind sehr unterschiedlich. Oft ist Voraussetzung, dass Du in der Region wohnst und zum Festgeld auch ein kostenpflichtiges Girokonto eröffnest. 

  • Einige Genossenschaftsbanken bieten ihr Festgeld deutschlandweit an. Zum Teil arbeiten sie mit der Zinsplattform Weltsparen zusammen.

  • Die Einlagensicherung bei Volksbanken und Raiffeisenbanken erfüllt unsere Finanztip-Stabilitätskriterien.

Die besten Festgeldangebote

Die Volks- und Raiffeisenbanken (VR-Banken) sind neben den Sparkassen und den Privatbanken eine der drei großen Bankengruppen in Deutschland. In manchen ländlichen Regionen gehören sie zu den einzigen Banken mit einer Filiale vor Ort.

Wenn Du Dein Geld in der Region und sicher anlegen willst, kann das Festgeldangebot Deiner örtlichen VR-Bank eine sinnvolle Möglichkeit sein. In diesem Ratgeber erklären wir Dir, wann sich das lohnt.

Wie hoch sind die Festgeld-Zinsen bei den Volksbanken?

Es gibt nicht die eine Volksbank in Deutschland, sondern insgesamt über 800 verschiedene Volks- und Raiffeisenbanken, die sich zwar das Geld­au­to­ma­tennetz teilen und an manchen Stellen kooperieren, aber eigenständige Institute sind. Dementsprechend unterschiedlich sind auch die Zinsen für Festgeld. Wir haben uns die Angebote einer Auswahl von Volks- und Raiffeisenbanken angeschaut. Die Zinsen liegen ein Stück unter den besten Angeboten in unserem Festgeld-Vergleich. Bei einigen Genossenschaftsbanken erhältst Du aber mittlerweile ganz solide Zinsen. In der Tabelle findest Du einen Überblick.

Nicht immer heißt das Festgeld der Volksbanken auch Festgeld. Manche Genossenschaftsbanken sprechen von Termingeld oder einem Sparbrief. Es ist daher wichtig, dass Du Dir genau anschaust, was die jeweiligen Bezeichnungen tatsächlich bedeuten: Bei einem klassischen Festgeld legst Du Dein Geld über einen festen Zeitraum an und erhältst dafür einen festen Zinssatz. Einige Volks- und Raiffeisenbanken bieten gar kein solches Festgeld an.

Auch überregionale Angebote

Normalerweise gilt bei den Genossenschaftsbanken das Regionalitätsprinzip. Du kannst also nur Kundin oder Kunde der Bank werden, wenn Du in der jeweiligen Region wohnst. Einige Volks- und Raiffeisenbanken setzen sich darüber jedoch hinweg. Sie richten sich wie Direktbanken an Kunden aus ganz Deutschland. Ein Beispiel dafür ist die Raiffeisenbank Hochtaunus (Markenname: Meine Bank). Neben einem gutverzinsten Tagesgeldkonto hat sie auch ein Festgeldangebot. Die Zinsen für die kürzere Laufzeit von 6 Monaten sind derzeit überdurchschnittlich, die Festgelder für 12 und 24 Monate werden niedriger verzinst (Stand: 29. Dezember 2023).

Ähnlich ist es bei der Raiffeisenbank Altenburger Land aus Thüringen, die unter dem Markennamen Deutsche Skatbank Festgeld anbietet. Das Produkt heißt hier Termingeld. Bei der Skatbank bleiben die Zinssätze aber hinter denen anderer Genossenschaftsbanken zurück (Stand: 29. Dezember 2023).

Einen anderen Weg gehen die Volksbank Rhein-Ruhr aus Duisburg, die Volksbank Raiffeisenbank Regensburg Schwandorf, die Volksbank Marl-Recklinghausen über Weltsparen und die Volksbank Mittweida sowie die Raiffeisenbanken aus Schaafheim, Straubing und dem Wittelsbacher Land. Sie bieten Festgeld über die Zinsplattform Weltsparen an. Dafür musst Du dort ein Referenzkonto eröffnen. Weltsparen legt das Geld dann in Deinem Auftrag bei den Banken an. Die Zinssätze dieser Angebote sind im Vergleich zu manchen VR-Banken ganz gut. Mehr dazu liest Du auch in unserem Ratgeber zu Weltsparen.

Festgeldzinsen bei ausgewählten Volksbanken

NameZinssatz 1 Jahr 
in % pro Jahr
Zinssatz 2 Jahre 
in % pro Jahr
Zinssatz 3 Jahre 
in % pro Jahr
Bremische Volksbank2,52,42,35
Volksbank Köln-Bonn3,02,62,4
Volksbank Dortmund2,72,62,25
Volksbank Rhein-Ruhr1kein Angebot3,0kein Angebot
Volksbank Raiffeisenbank Regensburg Schwandorf11,851,551,4
meinebank.de/
Raiffeisenbank im Hochtaunus
3,02,75kein Angebot
Deutsche Skatbank/VR-Bank Altenburger Landvariabler Zins2,252,0
Volksbank Mittweida13,33,03,0
Raiffeisenbank München-Süd2,652,72,75
Münchner Bank2,352,5kein Angebot

1 Angebot über die Zinsplattform Weltsparen.
Quelle: Websites der Volksbanken, Weltsparen (Stand: 23. Mai 2024)

Die besten Zinsen in unserem Festgeldrechner

Der Finanztip-Festgeldrechner basiert auf Festgeld-Daten von über 100 Banken, die der Dienstleister Financeads GmbH & Co. KG, Nürnberg (Datenschutzhinweise) zur Verfügung stellt. Diese haben wir mit unseren Parametern so gefiltert, dass Du ein ver­brau­cher­freund­liches Ergebnis nach Finanztip-Kriterien bekommst. Empfohlene Banken müssen der gesetzlichen Einlagensicherung in einem wirtschaftlich starken europäischen Land angehören und seit mindestens zwei Jahren Einlagenprodukte wie Tages- und/oder Festgeldkonten für Kunden in Deutschland anbieten. Die Auswahl der Festgeldangebote erhebt keinen Anspruch auf einen vollständigen Marktüberblick. Wir übernehmen keine Gewähr für die Richtigkeit und Aktualität der hier bereitgestellten Informationen. Für Schäden aus fehlerhaften Daten oder durch die Nutzung des Rechners übernehmen wir keine Haftung.

Wie eröffnest Du ein Festgeldkonto bei der Volksbank?

Wie Du das Festgeldkonto eröffnest, ist von der konkreten Volks- und Raiffeisenbank abhängig. In der Regel musst Du erstmal Kundin oder Kunde der Bank werden und dort ein Girokonto eröffnen. Dies geht bei den meisten Volksbanken nur mit einem persönlichen Besuch in der Filiale. Informiere Dich vorab, welche Gebühren für das Konto anfallen. Hast Du ein Girokonto eröffnet, musst Du dann Geld darauf einzahlen, um es in Festgeld anlegen zu können.

Das Festgeld bei den VR-Banken mit deutschlandweitem Angebot lässt sich hingegen meist online eröffnen. Auch bei der Zinsplattform Weltsparen läuft die Kontoeröffnung komplett digital.

Wie sicher sind die Volks- und Raiffeisenbanken?

Volks- und Raiffeisenbanken haben das älteste Einlagensicherungssystem in Deutschland und bieten ein doppeltes Sicherheitsnetz: Die Kundengelder sind sowohl von der sogenannten Institutssicherung, die als gesetzliche Einlagensicherung anerkannt ist, als auch durch die Sicherungseinrichtung des Bundesverbands der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken (BVR) geschützt. Das heißt konkret: Deine Anlagen werden bei einer Volks- oder Raiffeisenbank im Notfall durch andere Banken der Gruppe garantiert, theoretisch in unbegrenzter Höhe. Zwar gilt wie auch bei den freiwilligen Einlagensicherungen der Privatbanken und der Sparkassen, dass Du darauf keinen Rechtsanspruch hast. Die gesetzliche Einlagensicherung greift auch hier lediglich bis 100.000 Euro pro Kunde und Bank. Allerdings ist es in der Geschichte des BVR noch nicht passiert, dass ein Kunde aufgrund der Zahlungsunfähigkeit einer Genossenschaftsbank Geld verloren hat.

Die Institute sind häufig seit dem 19. Jahrhundert am Markt etabliert. Somit erfüllen die Volks- und Raiffeisenbanken die Finanztip-Stabilitätskriterien.

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