Was ist ein Tagesgeldkonto? Tagesgeld einfach erklärt

Timo Halbe
Timo Halbe
Finanztip-Experte für Bank und Börse

Das Wichtigste in Kürze

  • Tagesgeld ist ein Bankkonto, auf dem Du jederzeit Geld ein- und auszahlen kannst. Es ist flexibler und deutlich renditestärker als ein Sparbuch.

  • Auf das Guthaben auf dem Tagesgeldkonto zahlt die Bank Dir Zinsen. Die genaue Höhe hängt von der Bank ab und kann sich jederzeit ändern.

  • Auf einem Tagesgeldkonto solltest Du einen Notgroschen von drei bis fünf Monatsgehältern parken, um Dich für unerwartete Ausgaben abzusichern.

  • Du solltest Dein Tagesgeld bei einer Bank eröffnen, die den Finanztip-Stabilitätskriterien entspricht.

Die besten Tagesgeldkonten

Neben dem Girokonto ist das Tagesgeldkonto eines der Finanzprodukte, die Du nach unserer Ansicht auf jeden Fall haben solltest. In diesem Ratgeber sagen wir Dir warum und erklären ganz grundlegend, wie so ein Tagesgeldkonto funktioniert. Tagesgeld ist im Grunde die attraktivere Variante eines Sparbuchs.

Was ist Tagesgeld?

Ein Tagesgeldkonto ist ein Bankkonto, auf dessen Guthaben Du von der Bank Zinsen erhältst. Es heißt Tagesgeld, weil Du täglich Geld auf das Konto ein- und auszahlen kannst. Es gibt also keine Kündigungsfrist und Du kannst jederzeit über das Geld verfügen.

Die Zinsen, die Du auf Dein Tagesgeld erhältst, werden in Prozent und pro Jahr angegeben. Beträgt der derzeitige Zins also zum Beispiel 3 Prozent pro Jahr, bekommst Du für 100 Euro Guthaben 3 Euro Zinsen im Jahr. Den genauen Zinssatz kann die Bank allerdings jederzeit ändern. Die Zinsen berechnet sie täglich auf Dein aktuelles Guthaben. Wann die Zinsen auf Deinem Tagesgeldkonto gutgeschrieben werden, ist von Bank zu Bank unterschiedlich. Einige zahlen die Zinsen jeden Monat, manche jedes Quartal und wieder andere einmal im Jahr aus.

Ein- und Auszahlungen auf das Tagesgeldkonto laufen meist über ein Referenzkonto. Du kannst nämlich nicht zu jedem beliebigen anderen Konto Geld überweisen. Im Fachjargon sagt man: Tagesgeld ist kein Zahlungsverkehrskonto. Die Miete, den Online-Einkauf oder Deine Vereinsmitgliedschaft kannst Du also nicht direkt vom Tagesgeldkonto bezahlen.

Das Referenzkonto ist die Verbindung zur Außenwelt. In der Regel kann das Referenzkonto auch bei einer anderen Bank liegen. Am besten nutzt Du als Referenzkonto Dein übliches Girokonto. So kannst Du am einfachsten Guthaben auf Dein Tagesgeld ein- und auszahlen.

Weil Du für Auszahlungen immer die Zwischenstation über das Referenzkonto (Girokonto) nehmen musst, dauert es in der Regel mindestens einen Bankarbeitstag länger, bis das Geld einsetzbar ist. Bei Zinsplattformen wie Weltsparen und Zinspilot, wo Du ein zusätzliches zwischengeschaltetes Verrechnungskonto nutzt, sowie einzelnen ausländischen Banken kann es zu zusätzlichen Bearbeitungszeiten kommen.

Wofür brauchst Du Tagesgeld?

Tagesgeld bietet Dir eine gute Möglichkeit, Geld zu parken, das Du aktuell nichts brauchst. Wir empfehlen Dir, auf einem Tagesgeldkonto einen Notgroschen von drei bis fünf Monatsgehältern aufzubauen. Das Geld kannst Du dann für überraschende Ausgaben nutzen, wie hohe Reparaturkosten für Dein Auto oder eine hohe Ne­ben­kos­ten­ab­rech­nung.

Für einen solchen Notgroschen ist das Tagesgeldkonto besser geeignet als Dein Girokonto. Denn zum einen erhältst Du auf dem Tagesgeldkonto Zinsen und zum anderen hast Du einen besseren Überblick über Deine Ausgaben, wenn Du Deine Notreserve von Deinem Girokonto trennst.

Hast Du bereits einen Notgroschen aufgebaut und möchtest langfristig Geld beiseitelegen, empfehlen wir Dir, nicht nur auf Tagesgeld, sondern auch auf breitgestreute Aktien-ETF zu setzen. Denn diese bringen langfristig deutlich mehr Rendite. Als Sicherheitsbaustein kannst Du Tagesgeld aber auch bei Deiner langfristigen Geldanlage nutzen. Wie das genau funktioniert, erklären wir Dir im Ratgeber zur Geldanlage.

Video: Was ist ein Tagesgeldkonto?

Welche Tagesgeldkonten empfiehlt Finanztip?

Für ein gutes Tagesgeld sind vor allem zwei Dinge wichtig: Zum einen, dass Du gute Zinsen bekommst und zum anderen, dass Dein Geld bei der jeweiligen Bank wirklich sicher ist. Genau diese beiden Punkte kombiniert unser Tagesgeldrechner. Damit findest Du die aktuell besten Tagesgeldangebote für Deine Anlagesumme und Laufzeit. Dabei berücksichtigen wir nur sichere Banken, die unsere Finanztip-Stabilitätskriterien erfüllen. Dein Tagesgeldkonto sollte außerdem in Euro geführt werden, nicht in einer fremden Währung wie Dollar, Franken oder anderen. Sonst würdest Du ein Wechselkursrisiko eingehen.

Das Ranking erfolgt für die gewählte Filtereinstellung anhand der aktuellen Zinsen, wobei Angebote, die unsere Finanztip-Kriterien erfüllen, als Emp­feh­lung zuerst gelistet werden. Mehr erfahren.

Der Finanztip-Tagesgeldvergleich basiert auf Daten von mehr als 100 Banken, die der Dienstleister Financeads GmbH & Co KG, Nürnberg, (Datenschutzhinweise) zur Verfügung stellt. Diese haben wir mit unseren Parametern so gefiltert, dass Du ein ver­brau­cher­freund­liches Ergebnis nach Finanztip-Kriterien bekommst. Empfohlene Banken müssen der gesetzlichen Einlagensicherung in einem wirtschaftlich starken europäischen Land angehören und seit mindestens zwei Jahren Einlagenprodukte wie Tages- und/oder Festgeldkonten für Kunden in Deutschland anbieten. Die Auswahl der Tagesgeldkonten erhebt keinen Anspruch auf einen vollständigen Marktüberblick. Wir übernehmen keine Gewähr für die Richtigkeit und Aktualität der hier bereitgestellten Informationen. Für Schäden aus fehlerhaften Daten oder durch die Nutzung des Vergleichs übernehmen wir keine Haftung.

Ist Tagesgeld sicher?

Tagesgeld ist eine sehr sichere Geldanlage. Anders als zum Beispiel bei Aktien oder Fonds gibt es hier keine Kursschwankungen. Dein Guthaben kann also nicht weniger werden. Du solltest aber darauf achten, dass die Bank, bei der Du Dein Tagesgeldkonto eröffnest, der gesetzlichen Einlagensicherung unterliegt. Denn dann ist Dein Guthaben bis zu 100.000 Euro pro Bank geschützt. Bei einem Gemeinschaftskonto sind es 200.000 Euro. Wir empfehlen außerdem nur Banken aus Ländern, die wirtschaftlich in einer ähnlich guten Lage sind wie Deutschland. Mehr zu unseren Stabilitätskriterien liest Du im Ratgeber über sichere Banken.

Zins-News vom 17. Oktober 2024 | Die Europäische Zentralbank hat am Donnerstag, den 17. Oktober die dritte Leitzins-Senkung seit dem Ende der Niedrigzinsphase 2022 beschlossen. Die Zinsen für Sparerinnen und Sparer werden sich dem Abwärtstrend anschließen.

Auch wenn es bei dem Zinsschritt um gerade mal 0,25 Prozentpunkte geht und nicht jede Bank 1:1 den Leitzinsen folgt: Bei 10.000 Euro, auf drei Jahre angelegt, wären es immerhin 75 Euro Unterschied. Wenn Du Dir die heutigen Zinsen sichern möchtest, solltest Du also jetzt ein Festgeldkonto bei einer sicheren Bank eröffnen. Hast Du ein Tagesgeldkonto, lohnt es sich jetzt umso mehr, Angebote zu vergleichen und gegebenenfalls zu wechseln.

Wenn Du häufiges Wechseln des Tagesgeldes vermeiden willst, kannst Du als Alternative zu Tages- oder Festgeld auch über Geldmarkt-ETFs nachdenken. Denn bei diesen liegt die Verzinsung immer ein Stück unter dem aktuellen Zinssatz der EZB.

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