Das Wichtigste in Kürze
- Mit dem Ergänzungskredit 358 sowie 359 der staatlichen Förderbank KfW kannst Du Deine neue Heizung oder eine Sanierungsmaßnahme an Deinem Haus finanzieren.
- Voraussetzung ist, dass Du bereits eine Zusage für eine KfW-Heizungsförderung oder eine Einzelmaßnahmen-Förderung des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) bekommen hast.
- Haushalte mit einem jährlichen Einkommen von bis zu 90.000 Euro können einen vergünstigten Zins von unter zwei Prozent erhalten.
- Du kannst den Kredit auch beantragen, wenn Du schon mit den Baumaßnahmen begonnen hast.
So gehst Du vor
- Beantrage für die geplante Maßnahme eine Förderung beim Bafa oder der KfW. Mit der Zusage für den Zuschuss kannst Du innerhalb von zwölf Monaten den Kredit beantragen.
- Geh mit den notwendigen Unterlagen zu Deiner Hausbank oder einem Finanzierungsvermittler, der dann den Antrag bei der KfW stellt.
- Kommt die Zusage, kannst Du Dir den Kredit innerhalb von zwölf Monaten auszahlen lassen.
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Wenn Du eine neue Heizung einbauen, Deine Wände dämmen oder andere energetische Sanierungen vornehmen möchtest, kann das schnell teuer werden. Fördermittel werden allerdings oft erst nachträglich ausgezahlt, sodass Du das Geld vorstrecken musst. Hast Du Dir schon eine Zuschussförderung gesichert, kann der KfW-Ergänzungskredit eine Möglichkeit sein, Dir das Geld im Voraus und mit vergleichsweise niedrigen Zinsen zu sichern.
Für wen ist der KfW-Ergänzungskredit gedacht?
Der Ergänzungskredit kommt für Dich infrage, wenn Du bereits eine Zusage für einen Zuschuss von der KfW-Heizungsförderung oder einen Bafa-Zuwendungsbescheid für Einzelmaßnahmen zur energetischen Sanierung von Wohngebäuden erhalten hast.
Wie der Name des Kredits schon sagt, stellt er eine Ergänzung zu einem bereits zugesagten Zuschuss dar. Die Zusage muss auf Deinen Namen ausgestellt und darf nicht älter als zwölf Monate sein, wenn Du diesen Kredit beantragst.
Der KfW-Ergänzungskredit ist nicht dafür gedacht, bereits bestehende Baufinanzierungen umzuschulden oder bereits bewilligte Maßnahmen nachzufinanzieren.
Was ist der Unterschied zwischen KfW 359 und 359?
Die KfW unterscheidet zwischen zwei Programmen:
- KfW 358 („Ergänzungskredit Plus“) richtet sich an Privatpersonen mit einem zu versteuernden jährlichen Haushaltseinkommen, das nicht über 90.000 Euro liegt. Beantragen kannst Du KfW 358, wenn es sich um eine einzelne Wohneinheit, also ein Einfamilienhaus oder eine Eigentumswohnung, handelt, die Du selbst bewohnst und die Dein Hauptwohnsitz ist.
- KfW 359 kommt für verschiedene Arten von Kreditnehmern infrage, zum Beispiel für Unternehmen, freiberuflich Tätige oder gemeinnützige Organisationen. Das Programm 359 gilt jedoch auch für Privatpersonen, deren Einkommen 90.000 Euro übersteigt oder für Mehrfamilienhäuser mit mehreren Wohneinheiten. Im Gegensatz zum KfW 358 musst Du die Wohneinheit nicht selbst bewohnen, um für den Ergänzungskredit 359 infrage zu kommen.
Achtung: Nur im Programm KfW 358 profitierst Du von einem niedrigen Zins von deutlich unter zwei Prozent. Der Zinsvorteil wird Dir also nur gewährt, wenn Dein Einkommen entsprechend niedrig ist. Entscheidend ist das zu versteuernde Einkommen aller Haushaltsmitglieder. Eventuelles Einkommen Deiner minderjährigen Kinder zählt aber nicht mit.
Das zu versteuernde Einkommen, das hier entscheidend ist, entspricht übrigens nicht Deinem Brutto- oder Nettoeinkommen. Es ist das Einkommen, dass Du nach Abzug bestimmter Freibeträge oder Sonderausgaben und Belastungen versteuern musst. Was es damit genau auf sich hat, liest Du in unserem Ratgeber zum zu versteuernden Einkommen.
Union und SPD haben im Koalitionsvertrag für die neue Bundesregierung ab Mai 2025 festgehalten, dass die unterschiedlichen KfW-Programme für den Neubau und die Sanierung von Wohngebäuden vereinfacht und zusammengefasst werden sollen. Zukünftig soll es nur noch jeweils ein Programm geben.
Wenn ein Programm verändert oder eingestellt wird, für das Du bereits eine Zusage erhalten hast, ändert sich für Dich nichts. Du kannst es weiter zu den vereinbarten Konditionen nutzen. Möchtest Du lieber ein neues oder geändertes Programm nutzen, kannst Du von Deinem Antrag zurücktreten, solange die KfW noch kein Geld ausgezahlt hat.
Beachte aber, dass Du nach dem Verzicht eine Sperrfrist von sechs Monaten hast, bevor Du einen neuen Antrag stellen kannst. Stellst Du einen Antrag für ein neues oder verändertes Bauvorhaben, hast Du aber keine Sperrfrist.
Wie hoch ist der Ergänzungskredit und was sind die Konditionen?
Mit dem Ergänzungskredit kannst Du bis zu 120.000 Euro pro Wohneinheit finanzieren, wobei die genaue Höhe auf Basis Deiner Kosten, die Du im Förderantrag bei Bafa oder KfW angegeben hast, ermittelt wird.
Im Ergänzungskredit kannst Du eigentlich nur die Kosten der Sanierungsmaßnahme oder der neuen Heizung finanzieren, die Du nicht bereits als Zuschuss vom Bafa oder der KfW Heizungsförderung zugesagt bekommen hast.
Beispiel: Du lässt Dir neue, besser isolierte Fenster einbauen. Das kostet Dich 25.000 Euro. Das Bafa sagt Dir zu, dass Du 20 Prozent dieser Kosten nachträglich als Zuschuss zurückbekommst. Das wären 5.000 Euro. Du darfst den Ergänzungskredit also nur für die verbleibenden 20.000 Euro aufnehmen.
Hast Du allerdings das Problem, dass Du auch diese 5.000 Euro, also Deine Zuschusssumme, nicht allein stemmen kannst, bietet der Ergänzungskredit eine Lösung. Es besteht die Möglichkeit, von der KfW eine Zwischenfinanzierung für den zugesagten Zuschuss als Teil des Ergänzungskredits zu bekommen. Wenn Du dann nach der Prüfung aller eingereichten Unterlagen den Zuschuss des Bafa ausgezahlt bekommst, bist Du verpflichtet, die ganze Zuschusssumme direkt an die KfW weiterzuleiten, um die Zwischenfinanzierung abzubezahlen.
Das gleiche gilt auch für die Heizungsförderung: Kannst Du die zugesagte Fördersumme nicht auslegen, kannst Du die Zwischenfinanzierung nutzen. Sobald Dir die KfW den Zuschuss für Deine Heizung über das Heizungsförderprogramm auszahlt, musst Du diesen direkt nutzen, um die Zwischenfinanzierung im Ergänzungskredit abzuzahlen.
Wie funktioniert die Rückzahlung?
Um den Ergänzungskredit abzubezahlen, kannst Du zwischen zwei Optionen wählen:
- Ein Annuitätendarlehen, bei dem Du in den ersten Jahren, der sogenannten tilgungsfreien Anlaufzeit, nur Zinsen zahlst und anschließend gleichbleibende Rückzahlungen leistest. Die Rückzahlung setzt sich dann aus Tilgung, also Kreditrückzahlung, und Zinsen zusammen.
- Ein endfälliges Darlehen, bei dem Du über den gesamten Zeitraum nur Zinsen zahlst und am Ende der Laufzeit den gesamten Kreditbetrag auf einmal zurückzahlst.
Die genauen Konditionen, wie etwa die Höhe der Zinsen, die Zinsbindung, also wie lange der Zins gleichbleibt, und wie lange Du am Anfang keine Tilgungszahlungen leisten musst, hängen davon ab, wie lange Dein Kredit läuft.
Wie lange läuft der Kredit?
Die Laufzeiten liegen zwischen vier und 35 Jahren. Die Zinsbindung, also die Zeit, für die der vereinbarte Zins gilt, liegt je nach Kreditlaufzeit zwischen fünf und zehn Jahren. Danach musst Du einen neuen Zins aushandeln. Nutzt Du KfW 358 mit dem vergünstigten Zinssatz, können die Konditionen danach deutlich über diesem vergünstigten Zinssatz liegen. Du musst allerdings für diese Anschlussfinanzierung nicht bei der KfW bleiben. Es lohnt sich, dann nochmal Angebote zu vergleichen und sich zum Beispiel an Finanzierungsvermittler zu wenden.
Hat Dein Haushalt ein höheres zu versteuerndes Jahreseinkommen als 90.000 Euro, bekommst Du von Anfang an keine vergünstigten Konditionen. Im Programm KfW 359 bewegen sich die Zinsen auf Marktniveau. Das sind im Jahr 2025 zwischen drei und vier Prozent.
Bei den unterschiedlichen Laufzeiten werden immer zwei Zinssätze angegeben. Der Sollzins und der Effektivzins. Der Sollzins ist der Zinssatz, der auf die Kreditsumme anfällt, die Du bei der Bank aufnimmst. Der Effektivzins beinhaltet noch zusätzliche Kosten, die mit Deinem Kredit anfallen. Dazu gehören zum Beispiel Kontoführungsgebühren oder Bereitstellungszinsen. Eine Bearbeitungsgebühr darf allerdings seit 2014 nicht mehr abgerechnet werden (BGH Az. XI ZR 405/12).
Wie Du in der nachfolgenden Tabelle siehst, machen sich diese zusätzlichen Kosten bei einem KfW-Förderkredit mit vergünstigten Zinsen erst ab einer Laufzeit von mindestens elf Jahren bemerkbar und sorgen für einen Kostenaufschlag von 0,01 Zinspunkten. Bei einem Kredit über 20.000 Euro mit einer Laufzeit von bis zu 25 Jahren macht das also gerade einmal zwei Euro im Jahr aus.
Konditionen im Programm 358
Laufzeit in Jahren | tilgungsfreie Anlaufzeit in Jahren | Zinsbindung in Jahren | Sollzins pro Jahr in % | Effektivzins pro Jahr in % |
4 – 5 | 1 | 5 | 0,01 | 0,01 |
6 – 10 | 1 - 2 | 10 | 0,45 | 0,45 |
11 – 25 | 1 - 3 | 10 | 1,59 | 1,60 |
26 – 35 | 1 - 5 | 10 | 1,77 | 1,78 |
4 – 10 | endfällig | wie Laufzeit | 1,87 | 1,89 |
Quelle: KfW (Stand: 12. Juni 2025)
Beispiel: Hast Du einen Ergänzungskredit in Höhe von 50.000 Euro mit einer Laufzeit von zehn Jahren aufgenommen, zahlst Du den gesamten Zeitraum über den gleichen Zins von beispielsweise 0,45 Prozent. Im ersten Jahr zahlst Du erst mal nur den Zins. Das wären 225 Euro. Danach beginnst Du den Kredit zurückzuzahlen. Wie hoch die anfängliche Tilgung ist, vereinbarst Du mit Deiner Bank, die den KfW-Kredit für Dich beantragt. Um die Laufzeit von zehn Jahren einzuhalten, müsste die Tilgung für dieses Beispiel anfänglich bei 10,91 Prozent liegen. So zahlst Du im Jahr rund 5.530 Euro inklusive Zinsen ab, das entspricht etwa 461 Euro pro Monat. Diese Summe bleibt immer gleich. Wenn Du weniger Geld brauchst oder eine längere Laufzeit wählst, kannst Du Deine monatlichen Zahlungen verringern.
Achtung: Ob die Bank einer so hohen Tilgungsrate zustimmt, ist von Deiner finanziellen Situation und Bonität abhängig. Tut sie das nicht, musst Du die Laufzeit verlängern und den etwas höheren Zins dafür in Kauf nehmen. Denk dran, dass der vergünstigte Zins nach der Zinsbindung abläuft. Danach musst Du einen neuen Zins vereinbaren. Du kannst aber auch zwischendurch jederzeit größere Beträge sondertilgen – also vorzeitig zurückzahlen, wenn Du die Möglichkeit hast. So schaffst du möglicherweise die Rückzahlung innerhalb von zehn Jahren und vermeidest damit einen deutlich höheren Zins bei der nachfolgenden Finanzierung.
In der folgenden Tabelle siehst Du die höheren Zinsen, wenn Euer zu versteuerndes Haushaltseinkommen über der Grenze von 90.000 Euro liegt. Bei diesen Zinsen lohnt sich besonders ein Vergleich bei einem Baufinanzierungsvermittler, um zu schauen, ob Du nicht woanders noch ein besseres Kreditangebot bekommst.
Konditionen im Programm 359
Laufzeit in Jahren | tilgungsfreie Anlaufzeit in Jahren | Zinsbindung in Jahren | Sollzins pro Jahr in % | Effektivzins pro Jahr in % |
4 – 5 | 1 | 5 | 3,14 | 3,19 |
6 – 10 | 1 - 2 | 10 | 3,50 | 3,56 |
11 – 25 | 1 - 3 | 10 | 3,69 | 3,75 |
26 – 35 | 1 - 5 | 10 | 3,72 | 3,78 |
4 – 10 | endfällig | wie Laufzeit | 3,74 | 3,81 |
Quelle: KfW (Stand: 12. Juni 2025)
Beispiel: Angenommen, Du zahlst auf eine Kreditsumme von 50.000 Euro und bei einer Laufzeit von zehn Jahren über die gesamte Laufzeit 3,5 Prozent Zinsen. Im ersten tilgungsfreien Anlaufjahr müsstest Du bereits 1.750 Euro an Zinsen zahlen. Würdest Du diesen Kredit wie im Beispiel oben innerhalb der Zinsbindung von zehn Jahren abbezahlen wollen, müsstest Du pro Jahr etwa 6.572 Euro zurückzahlen. Damit läge die monatliche Rate bei rund 548 Euro.
Um die monatliche Zahlung zu senken, kannst Du auch hier eine längere Laufzeit wählen. Der Zinsunterschied ist verhältnismäßig gering. Da der Zinssatz hier nicht mehr vergünstigt ist, kannst Du darüber nachdenken, Dir bei einem Baufinanzierungsvermittler auch andere Kreditangebote einzuholen. Dabei solltest Du aber nicht einen großen Vorteil des KfW-Kredits aus den Augen lassen: Du darfst den Kredit auch ohne Zusatzkosten sondertilgen, also mit größeren Raten früher abbezahlen. Bei normalen Krediten kostet diese Möglichkeit meist extra.
Nutze Sondertilgungen und vorzeitige Abbezahlung
Du hast bei beiden Programmen die Möglichkeit, jederzeit Sondertilgungen vorzunehmen oder den noch ausstehenden Betrag vorzeitig zurückzuzahlen. Das machst Du, indem Du neben Deinen monatlichen Raten außerplanmäßig eine größere Summe – oder die gesamte Restsumme – zurückzahlst. Das ist bei anderen Krediten der KfW oder auch normalen Immobilienkredit nicht immer möglich – oder nur gegen die Zahlung einer Gebühr.
Wenn Du dies beim Ergänzungskredit innerhalb der ersten Zinsbindungsfrist, also in den ersten fünf bis zehn Jahren machst, musst Du auch keine Gebühr für die Sondertilgung bezahlen. Der Mindestbetrag für eine solche Tilgung liegt allerdings bei 5.000 Euro.
Nach Ablauf der Zinsbindung kann der Kredit nur vollständig und gegen eine Gebühr, die sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung, vorzeitig abbezahlt werden. Hast Du den Ergänzungskredit zum Ablauf der Zinsbindung noch nicht abbezahlt, erhältst Du von Deiner Bank ein Angebot für eine Anschlussfinanzierung. Dann solltest Du wieder vergleichen, wo Du die besten Zinskonditionen bekommst.
So beantragst Du den KfW-Ergänzungskredit
Um den Kredit zu beantragen, musst Du mehrere Schritte befolgen und einige Unterlagen vorlegen können. Wir erklären Dir Schritt für Schritt, wie Du vorgehst.
Vor dem Antrag: Erhalte eine Förderungszusage der KfW oder des Bafa
Voraussetzung für den Ergänzungskredit ist die Zusage für eine Zuschussförderung von der KfW oder des Bafa für Einzelmaßnahmen zur energetischen Sanierung von Wohngebäuden. Diese brauchst Du, bevor Du den Ergänzungskredit überhaupt beantragen kannst. Ist die Zusage da, hast Du zwölf Monate Zeit, um den Ergänzungskredit zu beantragen. Es darf jedoch bei Beantragung noch kein Zuschuss ausgezahlt worden sein.
Mit den Bauarbeiten darfst Du allerdings schon anfangen, wenn Du eine Zuschusszusage hast. Du musst nicht warten, bis Du den Ergänzungskredit beantragst, wie das bei anderen Förderkrediten häufig der Fall ist.
Jetzt beginnt also der eigentliche Antrag für KfW 358 oder 359.
So sieht der Antragsprozess aus

Im Folgenden erklären wir Dir die einzelnen Antragsschritte.
Schritt 1: Finde einen Finanzierungspartner
Den Kredit beantragst Du nicht direkt bei der KfW. Du wendest Dich stattdessen zum Beispiel an Deine Hausbank oder einen Baufinanzierungsvermittler, der Dir bei der Abwicklung hilft. Wir empfehlen die Finanzierungsvermittler Dr. Klein, Interhyp, Baufi24, Hüttig & Rompf sowie Planethome.
Nicht alle Kreditinstitute bieten die KfW-Förderkredite an. Wenn Deine Hausbank keinen Förderkredit anbietet, lass Dich nicht entmutigen und versuch es nochmal bei einer anderen Bank oder noch besser einem Finanzierungsvermittler. Diese können die Konditionen bei vielen unterschiedlichen Kreditinstituten wie Banken und Sparkassen direkt vergleichen und Dir das beste Angebot raussuchen.
Schritt 2: Stell den Kreditantrag
Hast Du eine Bank oder einem Vermittler gefunden, leiten diese Deinen Antrag an die KfW weiter. Folgende Dokumente brauchst Du für den Ergänzungskredit 358:
- Zuschusszusage (KfW oder Bafa)
- Grundbuchauszug, der zeigt, dass die Wohneinheit Dir gehört
- Meldebestätigung von Dir und auch von Lebenspartnern beziehungsweise Lebenspartnerinnen
- Einkommensteuerbescheide aller relevanten Haushaltsmitglieder des zweiten und dritten Kalenderjahres vor Antragstellung (für Anträge im Jahr 2025 wären das die Einkommensteuerbescheide aus 2023 und 2022)
Schritt 3: Schließ den Kreditvertrag ab und zahl damit die Rechnungen
Sobald Du die Zusage erhältst, kannst Du Dir den Kredit innerhalb von zwölf Monaten entweder vollständig oder in Teilbeträgen auszahlen lassen. Möchtest Du das Geld erst später haben, ist eine Verlängerung auf maximal 36 Monate möglich – ab dem 13. Monat wird allerdings eine Bereitstellungszinsen von 0,15 Prozent des Kreditbetrags pro Monat berechnet. Mit dem Geld aus dem Kredit kannst Du anschließend die Sanierungsmaßnahmen oder den Heizungstausch direkt bezahlen.
Schritt 4: Erhalte Deinen Zuschuss und reich die Bestätigung ein
Wenn Du mit den Arbeiten zuhause fertig bist, reichst Du alle notwendigen Nachweise bei der KfW oder dem Bafa für die Zuschussförderung ein. Nachdem Du Deine Auszahlung für die neue Heizung von der KfW oder für eine energetische Sanierung des Bafa bekommen hast, erhältst Du eine Auszahlungsbestätigung von der KfW und/oder einen Festsetzungsbescheid vom Bafa.
Diese reichst Du innerhalb von drei Monaten nach Erhalt bei Deiner Bank oder Deinem Finanzierungspartner ein.
Schritt 5: Nutz die Auszahlung zur Kredittilgung
Für den Fall, dass Du auch den Förderzuschuss der KfW oder des Bafa über den Ergänzungskredit zwischenfinanziert hast, musst Du diesen innerhalb von drei Monaten nach der Auszahlung über Deine Bank an die KfW zurückzahlen, also eine Teilrückzahlung in gleicher Höhe vornehmen. Diese kann auch unter dem Betrag von 5.000 Euro liegen, der normalerweise bei dem Ergänzungskredit für Sondertilgungen Voraussetzung ist.
Beispiel: Du lässt Dir neue, wärmedämmende Fenster einbauen. Diese Maßnahme kostet 30.000 Euro. Das Bafa hat Dir dafür einen Zuschuss von 6.000 Euro zugesagt. Du hast Dir auch diesen Zuschussbetrag über den KfW-Ergänzungskredit mitfinanzieren lassen. Nachdem Dir das Bafa diese Summe ausgezahlt hast, musst Du sie innerhalb von drei Monaten an die KfW überweisen.
Was tun, wenn Deine Bank den KfW 358 ablehnt?
Es kann passieren, dass Deine Hausbank Deine Anfrage für den KfW-Ergänzungskredit ablehnt. Grund kann sein, dass die Kredithöhe unter einem Mindestbetrag liegt. Dies ist für die Banken unter Umständen nicht rentabel genug. Wo dieser Mindestbetrag liegt, ist immer unterschiedlich. Die Schwelle kann bei 10.000 Euro, aber auch bei 50.000 Euro liegen. Offizielle Mindestsummen gibt es nicht. Da die Höhe des KfW-Kredits jedoch auf dem bereits gewährten Zuschuss der KfW oder des Bafa beruht, kannst Du nicht einfach mehr Geld aufnehmen.
Du kannst Dir aber vorab überlegen, ob Du direkt mehrere Maßnahmen gleichzeitig durchführst – sofern Du Dir das leisten kannst! Wenn Du dieses Jahr das Dach dämmen und nächstes Jahr die Heizung erneuern wolltest, kann es sinnvoll sein, beides zusammen zu machen. So kommst Du auf eine höhere Fördersumme, was für die Bank attraktiver ist.
Überleg Dir also, welche Maßnahmen an Deinem Haus noch notwendig und sinnvoll sind. Mit einem individuellen Sanierungsfahrplan von einem Energieberater hast Du den besten Überblick über notwendige Sanierungsmaßnahmen an Deinem Haus. Aber Achtung: Du solltest nicht Deine finanziellen Möglichkeiten übersteigen. Mit einer höheren Kreditsumme steigt auch Deine monatliche Kreditrate.
Frag den Ergänzungskredit außerdem bei einem Baufinanzierungsvermittler an. Dieser hat oft ein größeres Repertoire an Finanzierungspartnern, bei denen er die Anfrage stellen kann. Wie Du dabei vorgehst, liest Du in unserem Ratgeber zu Baufinanzierungsvermittlern.
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