Generali Kfz-Versicherung Unklare Preispolitik beim großen Anbieter

Kathrin Gotthold
Finanztip-Expertin für Vorsorge und Ver­si­che­rung

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Preise für die Kfz-Versicherung der Generali sind nicht transparent.
  • Mit dem Rabattschutz kannst Du im Jahr bis zu drei Schäden einreichen, ohne Deine Scha­den­frei­heits­klas­se zu verlieren.
  • Die Beschwerdequote der Kfz-Versicherung liegt unter dem Marktschnitt.
  • Die Generali und ihre Tochterunternehmen Aachenmünchener und Cosmosdirekt bieten einen Telematik-Tarif an.

Das Unternehmen Generali Ver­si­che­rungen hat 2014 etwa 2,4 Millionen Fahrzeuge versichert und gehört damit zu den größeren Kfz-Versicherungen in Deutschland.

Preise: Nicht feststellbar

An dieser Stelle hätten wir gerne über die Preise der Generali in der Kfz-Versicherung informiert. Allerdings können potenzielle Kunden auf der Website des Unternehmens keine Kfz-Tarife berechnen. Unsere Preisanfrage wies die Presse-Abteilung mit der Begründung zurück, dass das Unternehmen nicht an unserer Beispielberechnung teilnehmen möchte. Somit können wir keinen Vergleich anstellen.

Zusatzoptionen: Scha­den­frei­heits­klas­se sichern

Rabattschutz - Du kannst als Zusatzoption einen sogenannten Rabattschutz wählen. Dadurch darfst Du bis zu 3 Schäden in der Vertragslaufzeit melden, ohne Deine Scha­den­frei­heits­klas­se zu verlieren. Statistisch gesehen lohnt sich diese Option nur, wenn sie deutlich weniger als 100 Euro in der Haftpflicht kostet und deutlich weniger als 200 Euro in der Vollkasko.

Ver­kehrs­rechts­schutz - Du kannst zusätzlich zum gewählten Tarif eine Ver­kehrs­rechts­schutz-Versicherung abschließen. Ob sich eine solche Police lohnt, hängt von Deiner persönlichen Risikoeinschätzung und Deiner Neigung zu Klagen ab.

Telematik-Tarif der Generali

Hinter den Namen „Generali Mobility“ verbirgt sich der Telematik-Tarif der Generali. Mit einem solchen Tarif sollen Kunden Geld sparen, falls sie in den Augen des Unternehmens vorsichtig fahren. Je vorsichtiger die Fahrweise, desto niedriger sind die Beiträge. Ver­si­che­rungen erhoffen sich davon weniger Schäden. Bis zu 20 Prozent können umsichtige Fahrer damit sparen.

Das Tochterunternehmen der Generali, die Aachenmünchener, bietet ebenfalls einen Telematik-Tarif an. Fahren Kunden sehr gut, sind bis zu 30 Prozent Ersparnis möglich.

Auch die Cosmosdirekt, eine weitere Generali-Tochter, bietet einen Telematik-Tarif an. Fahrer unter 28 Jahren können so bis zu 30 Prozent sparen. Allerdings kann sich bei der Cosmosdirekt der Beitrag erhöhen, falls Kunden schlecht fahren. Außerdem müssen Kunden mindestens eine Teilkasko-Versicherung abschließen.

Um Telematik zu nutzen, brauchen Kunden die jeweilige kostenlose App der Ver­si­che­rung, die den Fahrstil unterwegs misst. Die Versicherer analysieren auf dieser Grundlage das Fahrverhalten anhand folgender Kriterien:

Hartes Bremsen - Wer hart bremst, hat den Verkehr um sich herum oft nicht im Blick. Dies kann zum Beispiel vor Ampeln oder im Stop-and-go-Verkehr passieren.

Geschwindigkeit - Überhöhte Geschwindigkeit führt zu mehr Unfällen und schwereren Unfallfolgen. Hältst Du Dich an die Geschwindigkeitsbegrenzung, dann steigt die Bewertung Deiner Fahrweise.

Schnelles Beschleunigen - Wer oft und schnell beschleunigt, wird mit Punktabzug bestraft, weil er als aggressiver Fahrer gilt.

Kurvenfahren - Flottes Kurvenfahren bewertet die Generali als schlechten Fahrstil. Die anderen beiden Tochterunternehmen gehen auf diesen Faktor nicht ein.

Generali im Porträt: Kfz-Versicherung nicht profitabel

Die Generali betreute 2014 etwas mehr als 2,4 Millionen Fahrzeuge, die mindestens ein Jahr beim Unternehmen versichert waren, und nahm damit rund 630 Millionen Euro ein. Die Schaden-Kosten-Quote in der Kfz-Sparte lag bei 101 Prozent. Die Ver­si­che­rung gilt damit knapp als nicht profitabel. Die Quote sagt aus, in welchem Verhältnis die Aufwendungen für versicherte Leistungen zu den eingenommenen Prämien stehen.

Die Beschwerdequote der Generali-Kfz-Versicherung lag 2014 laut einer Statistik der Bundesfinanzaufsicht (Bafin) bei 1,21 je 100.000 Verträge und damit unter dem Marktschnitt von 1,66.

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Zum Ratgeber

Autoren
Arne Düsterhöft
Eric Brandmayer

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