Kfz-Versicherung von VW, Audi, Toyota etc. Teure Policen für neue Autos

Kathrin Gotthold
Finanztip-Expertin für Vorsorge und Ver­si­che­rung

Das Wichtigste in Kürze

  • Ganz selten sind die Angebote aus dem Autohaus oder die herstellereigene Autoversicherung wirklich die bessere Wahl.
  • Die Angebote für Kfz-Versicherungen aus dem Autohaus sind oft übertrieben umfangreich in den Leistungen. Sie empfehlen sich nur bei Leasing und Finanzierung – wenn überhaupt.
  • Die Ver­si­che­rungen der Autohersteller erfüllen unsere Anforderungen an gute Tarife, kosten aber deutlich mehr als andere empfehlenswerte Angebote.
  • Auf Vergleichsportalen oder bei Direktversicherern kannst Du Dir Deinen Ver­si­che­rungs­schutz individuell und günstiger zusammenstellen.

So gehst Du vor

  • Lass Dich vom Hersteller oder vom Autohaus zur Kfz-Versicherung beraten und ein Angebot geben. Achte auf die Zahlungsweise und Selbstbeteiligungen im Schadensfall.
  • Spar mit einer Kombination aus Vergleichsportal und Direktversicherer. Berechne zunächst die günstigste passende Kfz-Versicherung auf Check24 oder Verivox. Berechne dann ein Angebot bei der Huk24.

Die Zahl der jährlichen Neuzulassungen von Autos ist in Deutschland seit 2013 um eine halbe Million gestiegen. Versicherer lieben es, Neuwagen zu versichern. Die Besitzer hegen und pflegen ihre Neuanschaffung, und die Wagen haben noch Garantie und Gewährleistung. Die Konzerne versichern also wenig Risiko für vergleichsweise viel Geld. Den Wettbewerb um diese guten Risiken überlassen die Versicherer schon lange nicht mehr dem Zufall. Zusammen mit den Autobauern haben sie eigene Ver­si­che­rungen gegründet.

Kooperationen zwischen Autobauern und Ver­si­che­rungen hat es schon immer gegeben. Einige Hersteller sind jetzt ein Stück weitergegangen und haben eigene Ver­si­che­rungen gegründet. Hinter den Tarifen von VW und seinen Tochtergesellschaften Audi, Skoda und Seat steht die Allianz. Mercedes und Porsche arbeiten mit HDI zusammen, die Autoversicherungen von Volvo und Opel laufen über die Allianz, hinter Toyota steht der europäische Ableger eines namhaften asiatischen Versicherers.

Während der Wettbewerb der „normalen“ Autoversicherungen hauptsächlich über den Preis ausgetragen wird, setzen die Versicherer bei den Ver­si­che­rungspaketen vom Autohaus dagegen voll auf Leistung – zulasten des Preises. Daher stellt sich die Frage: Wie viel Ver­si­che­rung braucht Dein neues Auto wirklich?

Ver­si­che­rungs­schutz für das neue Auto direkt aus dem Autohaus

Das Autohaus setzt die Neuwagen perfekt in Szene, damit Du in Kauflaune gerätst. Ist das der richtige Ort für den Abschluss einer Kfz-Versicherung?

Autohäuser bieten für bestimmte Modelle besondere Ver­si­che­rungen an – diese heißen Cover, Stückratenversicherung oder Fixpreis-Angebote. Im Vergleich zum Kaufpreis des Autos wirken sie wie Peanuts. Und es klingt so einfach: ein monatlicher Pauschalpreis ganz ohne individuelle Berechnung. Der Preis ist über die Vertragslaufzeit fest. Rechne die Monatspauschale immer aufs Jahr hoch, vielleicht sogar auf die Vertragslaufzeit gesamt. Dieses Geld ist auf jeden Fall ausgegeben.

Audi

Der Ingolstädter Autobauer richtet sein Angebot „Audi all in one“ an Fahrer ab 23 Jahren mit mindestens Scha­den­frei­heits­klas­se (SF) 1 für bestimmte Modelle. Der Preis pro Monat beginnt bei einem Audi A1 und einer Jahresfahrstrecke von bis zu 12.500 Kilometern bei knapp 50 Euro. Dieser Beitrag steigt je Kilometer- und Fahrzeugklasse um mindestens 10 Euro monatlich. Fährst Du mit Deinem Audi Q3 bis zu 50.000 Kilometer im Jahr, zahlst Du bereits 140 Euro im Monat. Die Selbstbeteiligung beträgt für die Teilkasko 150 Euro und für die Vollkasko 500 Euro. Während der Vertragslaufzeit stuft der Versicherer auch den Scha­den­frei­heits­ra­batt weiter. Das bedeutet andersherum aber auch: Du hast hier keine Möglichkeit, Deinen Scha­den­frei­heits­ra­batt (SF-Klasse) während der Laufzeit bei einem Unfall zu schonen. Wird der Rabatt außerdem durch Schäden so stark belastet, dass er auf die Klasse 0 oder schlechter zurückfällt, gilt auch das pauschale Ver­si­che­rungsangebot nicht mehr.

BMW

Der Münchner Autohersteller bietet für seine Marke Mini Pauschallösungen („Mini Smile“) ab 30 Euro im Monat an, das ist modellabhängig. Im Schadenfall zahlst Du in der Vollkasko allerdings immer 1.000 Euro selbst.

Kunden von BMW haben die Wahl, wie umfangreich ihre Autoversicherung ausfallen soll. Eine Besonderheit ist die „Assistanceleistung“, die weit über eine herkömmliche Kaskoversicherung hinausgeht – und kostet.

Mercedes

Die Pauschallösung von Mercedes heißt Stückratenversicherung. Hast Du mindestens die SF 2, zahlst Du Im besten Fall knapp 80 Euro monatlich. Du musst allerdings wie bei Audi Deinen Scha­den­frei­heits­ra­batt auf jeden Fall einbringen. Anders als bei der Konkurrenz aus Ingolstadt bleibt Dir der Fixpreis bis zum Ende der Laufzeit sicher erhalten. Abhängig vom Alter des Fahrers beträgt die Selbstbeteiligung in der Vollkasko hohe 1.000 oder sogar 2.000 Euro, in der Teilkasko durchgehend 500 Euro.

Renault, Nissan, Honda

Verti (früher: Directline) bietet für einige Modelle der Hersteller Renault, Nissan und Honda eine Fixpreis-Versicherung an. Diese kostet zwischen rund 20 und 50 Euro im Monat, die Selbstbeteiligung beträgt 500 Euro für die Voll- und 150 Euro für die Teilkasko.

Seat

Die spanische Marke aus dem VW-Konzern bietet mit „Seat4All“ Nachlässe auf die Ver­si­che­rungsprämien an, wenn das Auto über die Seat Bank finanziert ist. Der Nachlass beträgt 30 Prozent, wenn der Fahrer mindestens 23 Jahre alt ist und ein schadenfreies Jahr vorweisen kann. Dieses Angebot gilt im November 2017 für die Modelle Mii, Ibiza, Leon und Leon Cupra. Fahrer unter 22 Jahren profitieren von diesem Angebot nur, sofern sie einen Ibiza kaufen. Der Nachlass gilt lediglich für die ersten beiden Jahre des Vertrages, danach gilt der Standard-Tarif.

Du kannst – außer bei Mercedes und Audi – bei diesen Ver­si­che­rungen festlegen, ob Du Deinen Scha­den­frei­heits­ra­batt in den Vertrag einbringst. Das musst Du aber bereits zu Beginn des Vertrages tun. Hast Du Deine SF-Klasse eingebracht, läuft sie im Hintergrund mit und Du sammelst im besten Fall weitere schadenfreie Jahre. Aber der Rabatt wird eben auch durch Schäden während der Laufzeit belastet. Einen ruhenden Rabatt kannst Du wiederaufleben lassen. Dabei ist die Verfallsgrenze von mindestens sieben Jahren Standard, einige Anbieter sind kulanter.

Ver­si­che­rungs­schutz über die herstellereigene Autoversicherung

Nicht für jedes Modell bieten die Hersteller spezielle Ver­si­che­rungspakete an. Dafür steht die herstellereigene Autoversicherung auch anderen Fahrzeugen offen. Die Beitragsrechner von VW und seinen Tochtergesellschaften berechnen Allianz-Tarife, die Rechner von Mercedes und Porsche enthalten HDI-Tarife. Bei der Berechnung in all diesen Beitragsrechnern sind nur wenige Eingaben erforderlich. Noch weniger Aufwand hast Du bei Volvo und Toyota, hier rechnet Dir der Verkäufer die Ver­si­che­rungsprämie aus. Anhand der gestellten Fragen kannst Du abschätzen, von welchen Faktoren die Höhe der Prämie abhängt. Der Direktversicherer Verti bietet auch einen variablen Tarif für Kunden von Renault, Nissan und Honda.

Wann lohnen sich die Angebote der Hersteller?

Ganz selten sind die Angebote aus dem Autohaus oder die herstellereigene Autoversicherung wirklich die bessere Wahl. Das haben wir herausgefunden, indem wir die Preise beim Autohaus abgefragt und dann mit dem günstigsten Tarif auf einem Ver­si­che­rungsportal verglichen haben.

Das Ergebnis: Nur für geleaste oder finanzierte Fahrzeuge können sich die Tarife aus dem Autohaus im Einzelfall lohnen, sofern der Versicherer nicht zu unverschämt abkassiert. Der Vorteil ist, dass Du damit auf Nummer sicher gehst, bei Vertragsende das Fahrzeug stressfrei wieder loszuwerden. Zwar ist grundsätzlich nichts auszusetzen an freien Werkstätten oder an Ersatzteilen von unabhängigen Herstellern. Aber das Autohaus sieht das vielleicht anders – und sitzt im Zweifel am längeren Hebel. Nicht jeder hat die Energie für einen Streit mit dem Autohaus.

Auch die Angebote von Volvo und Toyota haben wir mit dem Makler-Tool Nafi-Auto überprüft. Volvo hat für drei der Profile einen Rabatt von 30 Prozent („Schwedenrabatt“) angeboten. Dieser Nachlass ist ordentlich, gilt aber nur für die ersten beiden Ver­si­che­rungsjahre. Stellt man auf den Vergleichsportalen ähnlich übertriebene Leistungen ein, wie sie Volvo anbietet, kommen auch auf den Portalen Tarife heraus, die teuer sind. Besser ist es, die Ver­si­che­rungsleistungen mit Bedacht zu wählen. Dann sind die Prämien deutlich niedriger.

Obwohl die Autoversicherungen der Hersteller umfangreiche und teils unnötige Leistungen enthalten, sind grundlegend wichtige Bestandteile nicht unbedingt dabei. So ist uns aufgefallen, dass Du mit einer Ver­si­che­rung vom Hersteller oft keine Wahl hast, in welcher Werkstatt Du Deinen Wagen nach einem Kaskoschaden reparieren lässt – Du wirst auf das Werkstattnetz der Hersteller verwiesen. Problematisch ist auch, dass der Grundversicherungsschutz nicht in allen Fällen die Mallorca-Police umfasst, die in unseren Augen ein Mindestkriterium einer guten Autoversicherung ist. Oft musst Du Zusatzbausteine dazubuchen und bezahlen. Bei VW musst Du sogar eine Kaskoversicherung haben und darin den Zusatz „Kasko mobil“ abschließen, damit Dir die Ver­si­che­rungs­sum­men auf deutschem Niveau zur Verfügung steht, wenn Du einen Unfall im Ausland verschuldest.

Alternativen zu den Policen vom Hersteller oder aus dem Autohaus

Du kannst auch Deine eigene Ver­si­che­rung für Dein neues Auto nehmen oder Dir auf einem Portal eine suchen, die gute Qualität bietet und günstig ist.

Auf den Portalen musst Du ein bisschen Zeit einplanen, um alle Eingaben zu erledigen, die vorgesehen sind. Das lohnt sich. Im Durchschnitt ist der auf dem Portal gefundene günstigste Preis 27 Prozent niedriger als die Preise der herstellereigenen Versicherer. Im Einzelfall können die Unterschiede noch größer ausfallen und bis zu mehreren Hundert Euro betragen.

So kannst Du Dir Deinen Ver­si­che­rungs­schutz zusammenstellen, wie Du Ihn benötigst. Selbst die so stark beworbene Assistanceleistung lässt sich auf Portalen zumindest annähernd „nachbauen“. Die Möglichkeiten auf den Portalen sind vielfältig und die guten Angebote erfüllen unsere Mindestkriterien.

Unser Rat: Wähl tendenziell kein Angebot aus dem Autohaus, sondern einen anderen Anbieter.

Mehr zur Kfz-Versicherung in unserem Ratgeber

  • Vergleiche jeden Herbst, ob Deine Kfz-Versicherung noch die günstigste ist.

  • Empfohlener Weg zum günstigsten Tarif: Erst bei Verivox oder Check24 vergleichen, dann Angebot bei der Huk24 einholen.

Zum Ratgeber

Was musst Du beim Abschluss der Ver­si­che­rung beachten?

Sobald Du Dich für eine Ver­si­che­rung entschieden hast, lass Dir eine elektronische Ver­si­che­rungs­be­stä­ti­gung (eVB) geben. Mit dieser Nummern-Buchstaben-Kombination kannst Du das Fahrzeug zulassen. Entweder nutzt Du den Zulassungsservice des Autohauses – der kostet extra und nicht wenig. Oder Du gehst selbst zur Zulassungsstelle. Das kostet neben den eher geringen Anmeldegebühren hauptsächlich Zeit. Bei vielen Zulassungsstellen kannst Du online einen Termin reservieren, das verringert den Wartefrust.

Stell sicher, dass der Kaskoversicherungsschutz sofort ab Zulassung gilt. Das ist nicht die Regel. Lass dazu im System Deines Versicherers einen entsprechenden Hinweis eintragen.

Was bieten die Ver­si­che­rungen der Hersteller konkret?

Die Ver­si­che­rungen der Hersteller sind trotz aller Hochglanzwerbung ganz normale Autoversicherungen. Sie werben mit verschiedenen Tarifbausteinen, die nicht in jedem Fall sinnvoll sind:

Ga­ran­tie­ver­län­ge­rung

Die vom Hersteller gewährte Garantie für Neuwagen beträgt zwei Jahre. In dieser Zeit musst Du nicht für alle Reparaturen die Kosten tragen. Der Hersteller erklärt über eine Aufzählung, für welche Reparaturen er eintritt, das sind selten alle. Auch knüpft er die Übernahme der Reparaturkosten daran, dass Du die Wartungsintervalle einhältst. Selbst wenn Du das versäumt hast, wirst Du nicht automatisch zur Kasse gebeten – nur wenn der Ausfall der Wartung auf Deine Kappe geht und das Versäumnis einen Einfluss auf den Schaden hat.

Die Garantie greift außerdem nur innerhalb des Werkstattnetzes des Herstellers und bei Verwendung von Originalteilen.

Eine Verlängerung der Herstellergarantie hat Sinn, wenn die zusätzliche Zeit mindestens zwei Jahre beträgt und Du Dich an die Wartungsintervalle hältst. Außerdem kommt es darauf an, welche Leistungen in der Garantie vereinbart werden – große Reparaturen auf Grund von Verschleiß oder speziellen und meist teuren Einzelteilen fallen selten unter die Garantie.

Verlängerung Kaufpreisentschädigung/Kaufpreisschutz

Die meisten Verträge enthalten eine Kaufpreisentschädigung für sechs Monate. Das heißt, in dieser Zeit erhältst Du den vollen Kaufpreis erstattet und nicht den oft deutlich geringeren Wiederbeschaffungswert. Diese Option kannst Du bei einigen Anbietern auf bis zu 60 Monate verlängern. Ein vorhandener Restwert wird immer vom Erstattungsbetrag abgezogen.

Wir empfehlen Tarife mit mindestens zwölf Monaten Entschädigung zum Kauf- oder Neupreis. Wie das den Preis beeinflusst, haben wir in einer Finanztip-Studie zusammengetragen.

So viel kostet die Kaufpreisentschädigung

Hersteller

Kaufpreis in

Euro

Dauer

Kaufpreisentschädigung

maximal in Monaten

Monatliche

Kosten

in Euro

Gesamtkosten

mindestens

in Euro

Mercedes./.48ab 11 (*)ab 523
VW UP! 1.09.97512452
  246141
  6010623
VW Passat Variant27.8751212145
  2416394
  60291.742
Audi A1 1.0 TFSI16.25012451
  246138
  60171.016
Audi A4 Avant Benzinerab 33.7001215175
  2420477
  60352.107
Skoda Citigo 1.0 MPI9.77012451
  246138

Werkstattersatzwagen oder Nutzungsausfall

Die Gelegenheiten, zu denen sich Dein neues Fahrzeug in der Werkstatt befinden wird, kannst Du an einer Hand abzählen. Ungewiss ist, ob Du jemals einen Kaskoschaden haben wirst. Genau dafür aber würdest Du die Leistung des Werkstattersatzwagens oder Nutzungsausfalls bekommen. Dieses Geld kannst Du also besser sparen oder anders ausgeben.

Ratenschutzversicherung

Bei der Ratenschutzversicherung handelt es sich um eine klassische Rest­schuld­ver­si­che­rung. Prüf genau, wann und unter welchen Bedingungen die Ver­si­che­rung für welche Zeit zahlen wird. Es kommt dabei auf Deine persönliche Situation an – grundsätzlich raten wir davon ab.

GAP-Deckung/Kasko-Differenzdeckung

Wird Dein Auto gestohlen oder bei einem Unfall so stark beschädigt, dass eine Reparatur wirtschaftlich nicht lohnt (Totalschaden), kommt es bei Leasingfahrzeugen meistens zu einer Abrechnung des Vertrages. Häufig wird ein Restwert vereinbart, den der Kunde zu garantieren hat. Den muss er also zahlen, wenn er einen Totalschaden hat. Der Restwert kann Einfluss auf die Höhe der monatlichen Raten für die Laufzeit haben – diese kannst Du niedriger ansetzen, wenn der Restbetrag dafür umso höher ist. Du musst am Ende tiefer in die Tasche greifen, um den Vertrag abzulösen. Damit ähnelt das einer hohen Schlussrate bei Krediten. Die Leistung aus dem GAP-Schutz wird zusätzlich zum Wiederbeschaffungswert oder Kaufpreis gezahlt. Ist die Lücke zum Restwert allerdings höher als 20 Prozent des festgelegten Fahrzeugneuwertes, musst Du diese Differenz aus der erhaltenen Entschädigung abgeben.

So haben wir untersucht

Analyse der Autoversicherungen vom Hersteller 2017

Die Untersuchung fand von September bis November 2017 statt. Zunächst haben wir ermittelt, welche Autohersteller den Markt prägen. Das Kraftfahrtbundesamt misst die Marktanteile der Automarken an der Anzahl der Pkw-Neuzulassungen. Unsere Abfrage mit Stand August 2017 ergab, dass folgende Unternehmen die wesentlichen Marktteilnehmer sind: VW mit 17,2 Prozent, Mercedes mit 10,5 Prozent, Audi mit 7,6 Prozent, BMW mit 7,4 Prozent, Opel mit 7,3 Prozent, Ford mit 6,5 Prozent, Skoda mit 5,8 Prozent, Seat und Renault mit jeweils 3,5 Prozent und Toyota mit 2,4 Prozent. Außerdem haben wir noch Porsche und Volvo in unsere Grundgesamtheit aufgenommen. Deren Marktanteil liegt aber jeweils unter 2 Prozent. Alle Hersteller bieten Ver­si­che­rungen an.

Wir haben sechs Profile erstellt.

Profil 1 = Familie mit Fahranfänger kauft einen Neuwagen der Mittelklasse mit mittlerer Leistung.

Profil 2 = Junger Fahrer kauft ein leistungsfähiges Fahrzeug älterer Baureihe (5 Jahre alt).

Profil 3 = Junges Paar kauft typischen Dienstwagen, ein Jahr alt mit solider Leistung und als Diesel.

Profil 4 = Rentner kauft ein großes leistungsstarkes Auto aus eingestellter Serie.

Profil 5 = Familie mit mehr als zwei Kindern kauft ein Auto mit viel Platz als Diesel (Van, Bus).

Profil 6 = Familie mit zwei Kindern kauft einen zwei Jahre alten Kombi.

Für diese Profile haben wir die Ver­si­che­rungsprämien ermittelt. Im Falle der Hersteller des VW-Konzerns (VW, Audi, Skoda, Seat) haben wir die Beitragsrechner genutzt, die jeweils auf deren Websites zu finden waren. Auch Mercedes und Porsche bieten einen Onlinerechner an.

Die Allianz hat außerdem Kooperationen mit BMW und Ford. Für beide Hersteller haben wir direkt den Tarifrechner der Allianz verwendet, der auf den jeweiligen Seiten verlinkt ist.

Die anderen Autobauer haben keine Beitragsrechner, also haben wir sie um Preisauskünfte gebeten. Volvo und Toyota haben uns geantwortet und zu unseren Profilen Prämien und weitere Informationen geschickt. Opel hat keine Prämien genannt.

Außerdem haben wir direkt in Autohäusern nachgefragt. Wir waren bei VW, Mercedes und BMW/Mini.

Unsere Ergebnisse:

Es bestehen Leistungsunterschiede zwischen den modellabhängigen Pauschalangeboten der Hersteller, den Angeboten der herstellereigenen Versicherer und den Angeboten von unabhängigen Versicherern. Das erschwert die Vergleichbarkeit.

Unsere Muss-Optionen haben wir im Ratgeber zur Kfz-Versicherung beschrieben und stellen somit Mindestanforderungen an die Ver­si­che­rungen, die wir Dir empfehlen. Diese erfüllen alle Ver­si­che­rungen, wenn auch über Zusatzbausteine.

Der Eingabeaufwand bei den Beitragsrechnern der herstellereigenen Versicherer ist deutlich geringer als bei Nafi-Auto. Damit fehlen Dir Gelegenheiten, den Preis individuell zu beeinflussen. Andererseits läufst Du weniger Gefahr, nachträglich Vertragsstrafen zu kassieren, falls Dein Auto doch mal von einem anderen als einem namentlich benannten Fahrer gefahren wurde oder einige Zeit nicht in der Garage stehen kann.

Autor
Silke Kursawe

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