Immobilienkredit So findest Du den besten Kredit für Deine Immobilie

Dirk Eilinghoff
Finanztip-Experte für Baufinanzierung und Immobilien

Das Wichtigste in Kürze

  • Einen Immobilienkredit benötigst Du, wenn Du ein Haus oder eine Wohnung kaufen willst und den Kaufpreis nicht aus eigener Tasche bezahlen kannst oder willst.
  • Die meisten Immobilienkredite funktionieren wie Ratenkredite. Du zahlst den Kredit also mit einer festen Monatsrate zurück.
  • Bei Ratenkrediten ist der Zins bis zur letzten Rate festgelegt, bei Immobilienkrediten nur für eine bestimmte Zeit, die Zinsbindungsfrist.
  • Immobilienkredite sind besonders günstig, weil die Bank die Immobilie als Sicherheit erhält.

So gehst Du vor

  • Falls Du die Kredithöhe noch nicht kennst, solltest Du zunächst Dein Budget berechnen. Dabei hilft Dir der Finanztip-Baufinanzierungsrechner.
  • Bevor Du bei einer Bank einen Immobilienkredit beantragst, solltest Du sicherstellen, dass der angebotene Zins wirklich günstig ist.
  • Wende Dich in jedem Fall auch an einen der großen Kreditvermittler. So bekommst Du das passende Konzept und einen umfassenden Zinsvergleich.
  • Wir empfehlen Dr. Klein, Interhyp und Baufi24. Auch Hüttig & Rompf sowie Planethome sind empfehlenswert.

Wer eine Wohnung kauft oder ein Haus bauen möchte, benötigt in der Regel einen Immobilienkredit. Verbindliche Zinsen erhälst Du allerdings erst, wenn sie ausführlich Auskunft zu Deinem Einkommen, Deinem Vermögen, und zur Immobilie gemacht hast.

An die besten Zinsen musst Du Dich also in mehreren Schritten herantasten. Mit dem Finanztip-Baufinanzierungsrechner kannst Du außerdem schon mal berechnen, wie viel die Immobilie oder Dein Bauprojekt kosten darf. Weiter unten in diesem Ratgeber findest Du aber eine Zinstabelle, aus der Du das aktuelle Zinsniveau bei Immobilienkrediten ablesen kannst. Und schließlich erfährst Du, wie Du die Kredite am besten vergleichst.

Wie berechnest Du Deinen Immobilienkredit?

Wie viel kostet ein Immobilienkredit aktuell?

Der Zinssatz, den die Bank für den Immobilienkredit verlangt, hängt von Deiner finanziellen Situation (Bonität) und der Bewertung der Immobilie ab. Dabei geht es dann aber meist nur um die Prozentpunkte nach dem Komma. Für eine grobe Einschätzung genügt ein Blick auf das allgemeine Niveau der Bauzinsen. Am besten gehst Du also so vor, dass Du erst einmal das allgemeine Zinsniveau anschaust, und dann einen Kreditvergleich für Deinen Immobilienkredit machst.

Eine gute Orientierung über die Zinsen bei Immobilienkrediten bietet Dir der folgende Abschnitt, in dem Du mehr über die aktuellen Entwicklungen bei den Bauzinsen erfährst.

Wie hoch sind die Bauzinsen aktuell?

Die aktuellen Bauzinsen liegen Anfang Dezember meist zwischen 3,1 und 3,8 Prozent, und damit sogar wieder unter dem Niveau von Anfang des Jahres 2024. Über den Sommer 2024 ging es zunächst um etwa 0,3 bis 0,4 Prozentpunkte nach oben, danach wieder nach unten. Vergleicht man den Stand Januar 2024 und November 2024, haben sich die Bauzinsen kaum bewegt.

Schaut man weiter zurück in die Vergangenheit, so kosten Baukredite aktuell wieder so viel wie zur Jahreswende 2011/2012. Dazwischen, also von 2011 bis zum Frühjahr 2022, lagen die Zinsen für Baugeld zum Teil deutlich niedriger. Langfristig gesehen sind Bauzinsen mit einer „3“ vor dem Komma alos eher günstig; die Bauzinsen sind weit von den historischen Höchstsätzen entfernt.

Bauzinsen aktuell für 5 bis 30 Jahre fest

ZinsbindungBestzins80 % Beleihung
5 Jahre3,2 %

3,3 %

10 Jahre3,1 %

3,2 %

15 Jahre3,3 %3,4 %
20 Jahre3,4 %

3,5 %

25 Jahre3,5 %3,7 %
30 Jahre3,6 %3,8 %

Der Zinssatz ist objekt- und bonitätsabhängig, kann bei guter Bonität und regional niedriger liegen, Zinssätze effektiv, Bestzins: 60 % Beleihungsauslauf, Quelle: Finanztip-Recherche (Stand: 6. Dezember 2024)

Die Werte für Hypothekenzinsen sind eher vorsichtig angesetzt und gelten für einen Beleihungsauslauf von bis zu 80 Prozent. Liegen Kaufpreis oder Herstellungskosten und Kreditsumme enger beieinander, verlangen die Banken auch mehr Zinsen. Je näher Du an eine 100-Prozent-Finanzierung kommst, desto teurer wird auch Dein Baukredit. Gegenüber einer 80-Prozent-Finanzierung liegt der Zinssatz dann schnell um etwa 0,3 bis 0,5 Prozentpunkte höher. Eine knappe Finanzierung oder sogar eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital wird also in jedem Fall teurer als eine, bei der Du viel eigenes Geld einsetzt.

Ein Tipp für Deine Baufinanzierung: Wie Du an der Zinstabelle ablesen kannst, ist die Zinskurve immer noch leicht invers. Das bedeutet: Für kurze Zinsbindungen wie etwa fünf Jahre verlangen die Banken meist einen gleich hohen oder sogar etwas höheren Zinssatz als für längere Fristen wie zehn Jahre.

Bei einer normalen Zinsstruktur steigen die Zinsen dagegen an, je länger Du die Zinsen festschreibst. Dann liegt der Fünf-Jahres-Zins unter dem Zehn-Jahres-Zins. Die inverse Zinskurve deutet darauf hin, dass die Banken auf Sicht der nächsten Jahre mit sinkenden Zinsen rechnen.

Unser Tipp: Du kannst die inverse Zinsstruktur nutzen, indem Du etwa eine etwas längere Zinsbindung vereinbarst, als Du eigentlich benötigst, und dann den Kredit über Sondertilgungen schneller zurückzahlst.

Wie funktioniert ein Immobilienkredit?

Wer schon einmal einen Konsumenten- oder Ratenkredit aufgenommen hat, weiß im Grundsatz auch, wie die meisten Immobilienkredite funktionieren. In der Regel handelt es sich bei Immobilienkrediten um sogenannte Annuitätendarlehen. Bei dieser Kreditform zahlt der Schuldner den Kredit mit einer gleichbleibenden Monatsrate zurück.

Anders als beim Ratenkredit kann sich die monatliche Rate allerdings nach einer vorher festgelegten Zeit ändern: Bank und Kreditnehmer einigen sich zu Beginn auf eine Zeitspanne, für die der Zins (und damit die Monatsrate) feststeht, die sogenannte Zinsbindung. Das können etwa fünf, zehn oder fünfzehn Jahre sein. Hat der Bauherr oder Käufer den Immobilienkredit bis dahin noch nicht zurückgezahlt, müssen die Bank und ihr Kunde sich über die An­schluss­fi­nan­zie­rung einigen.

Nicht immer besteht der Immobilienkredit aber nur aus einem Vertrag. Gerade Bausparkassen bieten Bauherren und Immobilienkäufern häufig statt eines Annuitätendarlehens eine Bauspar-Sofortfinanzierung an.

Die Finanzierung besteht dann aus zwei Verträgen: einem Bausparvertrag, der zunächst aufgefüllt werden muss, und einem endfälligen Darlehen, bei dem zunächst nur Zinsen gezahlt werden. Diese Form des Immobilienkredits ist allerdings meist teurer als ein einfaches Annuitätendarlehen von einer Bank, Sparkasse oder Ver­si­che­rung. 

Warum sind Immobilienkredite besonders günstig?

Immobilienkredite vergeben Banken und Bausparkasse meist nur, wenn es um den Kauf oder Bau einer Immobilie oder eine An­schluss­fi­nan­zie­rung geht. Die Immobilie, die der Kreditnehmer kauft oder baut, dient der Bank als Sicherheit für die Zahlungen, die sie in den Folgejahren von ihrem Schuldner erhält.

Um diese Sicherheit zu dokumentieren, schließen die Bank und ihr Kunde einen Vertrag darüber, dass die Bank ihre Ansprüche in das Grundbuch eintragen darf. Mit diesem Grundpfandrecht kann sie notfalls eine Zwangsversteigerung einleiten, wenn der Kunde mit seinen Zahlungen in Rückstand gerät. Das Risiko, dass die Bank bei einem Immobilienkredit am Ende leer ausgeht, ist also meist überschaubar. Deshalb sind Immobilienkredite meist deutlich günstiger als Ratenkredite.

Hat der Kunde den Immobilienkredit erst einmal zurückgezahlt, kann er das eingetragene Grundpfandrecht später aber auch für Kredite nutzen, die nicht unmittelbar mit der Immobilie zusammenhängen, etwa einen Autokauf oder sonstige größere Anschaffungen.

Wie findest Du einen günstigen Immobilienkredit?

Günstige Immobilienkredite vergeben sowohl Banken und Sparkassen als auch Ver­si­che­rungen und Bausparkassen. Wer beim Kreditvergleich für Immobilien am besten abschneidet., erfährst Du als Immobilienkäufer und Bauherr erst, wenn Du Angebote verschiedener Banken vergleichst.

Am einfachsten geht das über einen der großen Kreditvermittler. Sie sind über eigene Vergleichsprogramme mit einer Vielzahl möglicher Darlehensgeber verbunden und können so individuell und zeitnah herausfinden, wer zu Deinem Finanzierungsfall den günstigsten Immobilienkredit bietet. Über diesen Weg bekommst Du also einen breiten und verlässlichen Kreditvergleich.

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Die großen Vermittler haben zwar einen umfassenden Marktüberblick, sie haben aber nicht alle Banken auf ihren Plattformen. Es kann also stets vorkommen, dass Deine Hausbank oder eine regionale Sparkasse oder Volksbank vor Ort Dir noch ein günstigeres Angebot macht. Wenn Du sichergehen möchtest, auch die letzten Zehntelprozente bei den Zinsen herauszuholen, musst Du selbst noch weitere Angebote einholen. Vergleichbar werden die Angebote allerdings erst, wenn Du sowohl beim Vermittler als auch der regionalen oder Hausbank Angaben zu Deinem Vermögen, Einkommen und zur Immobilie gemacht hast.

Nicht verlassen solltest Du Dich dagegen darauf, gleich beim ersten Besuch in einer Bankfiliale den besten Zins zu erhalten. Erst wenn die Bank sieht, dass sie sich im Wettbewerb mit anderen Darlehensgebern befindet, räumt sie Dir die günstigste Kondition für das aktuelle Zinsniveau ein. An den günstigsten Immobilienkredit musst Du Dich also schrittweise herantasten.

Mehr dazu im Ratgeber Baufinanzierung

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