V-Pay Damit funktioniert die Girocard auch in Europa

Josefine Lietzau
Finanztip-Expertin für Bank und Kredit

Das Wichtigste in Kürze

  • V-Pay ist ein Zahlungssystem von Visa.

  • Durch die Zusammenarbeit mit Visa kannst Du die deutsche Girocard auch im Ausland nutzen.

  • Im Gegensatz zu Maestro-Karten funktionieren die V-Pay-Karten von Visa meist nur in Europa.

So gehst Du vor

  • Viele Banken verlangen für die Girocard Gebühren. Du kannst sparen, indem Du über unseren Girokontovergleich das passende Konto suchst.
  • Sperre Deine Karte, wenn sie verloren geht. Informiere Deine Bank und auch die Polizei.

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Die Girocard – früher EC-Karte – gehört für viele Verbraucher in Deutschland einfach zum Girokonto dazu. Sie ist eine ziemlich einfache Karte, so scheint es. Mit ihr kannst Du im Laden an der Kasse bezahlen und an Automaten Geld abheben. Doch ganz so einfach ist das Ganze nicht. Hinter der Karte stecken meist zwei Systeme: das deutsche Girocard-System und ein internationales System, zum Beispiel V-Pay (Visa).

Was kostet das Abheben und Bezahlen in Europa?

Immer wenn Du mit der Girocard in Deutschland Geld abhebst, greift das Girocard-System. Ist es der Automat der eigenen Bank, fallen bei vielen Anbietern dafür keine Gebühren an. Ist dies doch der Fall, nennt die Bank die Gebühren in der sogenannten Entgeltinformation. Hebst Du jedoch woanders Geld ab, verlangt der entsprechende Anbieter Geld von Dir. Diese Kosten sollten am Automaten genannt werden.

Im Ausland wickelt ein internationaler Partner die Zahlung oder Abhebung mit der Girocard ab. Bei V-Pay von Visa legt die eigene Bank die Kosten für das Geldabheben fest und nennt sie in der Entgeltinformation. Allerdings können die Automatenbetreiber zusätzliche Gebühren verlangen, die sie vorher anzeigen müssen.

Beim Bezahlen in Deutschland funktionieren Girocard und V-Pay gleich gut. Für Dich spielt es keine Rolle, welches Kartensystem zum Einsatz kommt. Schließlich zahlst Du das Gleiche bei beiden Varianten. Wichtig ist die Wahl für die Händler, denn sie zahlen davon abhängige Gebühren. Deshalb stellt der Handel in den Kassen sein bevorzugtes Bezahlsystem ein. Du darfst ein anderes verlangen. Im Ausland kommt dann wieder V-Pay zum Zug.

Konten vergleichen mit dem Gi­ro­kon­to­rech­ner

Quelle: Websites der Anbieter, Finanztip-Analyse (Stand: Dezember 2024)

Hier klicken: Hinweise zu Daten im Girokontovergleich

Der Finanztip-Girovergleich basiert auf Daten von Banken, die wir selbst über die Websites der Anbieter, Entgeltinformationen und Preis- und Leistungsverzeichnisse gesammelt haben. Die Daten werden von uns laufend kontrolliert und aktualisiert. Wir übernehmen keine Gewähr und Haftung für die Richtigkeit und Aktualität der hier bereitgestellten Informationen.

Die Reihenfolge der Girokonten in der Tabelle wird durch ein Scoring vorgegeben, Du hast die Wahl zwischen der Gesamtwertung und den Kosten. Beim Scoring spielen zum Beispiel folgende Konditionen eine Rolle: Kon­to­füh­rungs­ge­bühr, Kartengebühren, Abhebegebühren und Fremd­wäh­rungs­ge­bühren. Alle Emp­feh­lungen erfolgen redaktionell unabhängig.

Die Auswahl der Banken mit Girokonten erhebt keinen Anspruch auf einen vollständigen Marktüberblick. Wir nennen nur Konten, bei denen ein deutscher Vertrag gilt, die Bank einen Dispo anbietet, es die Möglichkeit zum mobilen Bezahlen gibt und die Kon­to­füh­rungs­ge­bühr unter zehn Euro liegt. Zudem muss die Bank die Konten bundesweit anbieten, regionale Anbieter wie Sparkassen und Volksbanken werden also nicht genannt.

Wo wird V-Pay akzeptiert?

Bei V-Pay-Karten sind die Daten für das Bezahlen und Geldabheben nur auf dem Chip der Karte gespeichert, aber nicht auf dem Magnetstreifen, wie es bei Maestro hingegen der Fall ist. Damit können die Daten nicht von Kriminellen ausgespäht werden.

Die Sicherheit geht jedoch zu Lasten der Akzeptanz. Die Karten werden zwar in den Ländern der Europäischen Union (EU), in anderen europäischen Ländern und Nachbarstaaten akzeptiert – doch in vielen anderen Ländern funktionieren sie nicht immer.

Die Banken können V-Pay-Karten für den internationalen Gebrauch bei Visa freischalten lassen. Falls am Automaten oder beim Händler Visa-Karten akzeptiert werden, funktionieren nach dem Freischalten auch V-Pay-Karten. Weitere Voraussetzung ist, dass die EMV-Technologie zur Verfügung steht, die Kunden also mit dem Chip auf der Karte und Pin bezahlen können. Wer außerhalb Europas mit der V-Pay-Karte einkauft, sollte also nachfragen, ob die Karte in diesem Geschäft akzeptiert wird.

Maestro-Karten sollen dagegen weltweit akzeptiert werden. Falls Du also mit der V-Pay-Karte die EU verlässt, solltest Du zunächst bei der Bank nachfragen, ob die Karte im Reiseland überhaupt akzeptiert wird. Falls nicht, helfen Kredit­karte und Bargeld weiter. Im Internet werden die V-Pay-Karten im Gegensatz zu den Kredit­karten von Visa und Mastercard nicht akzeptiert.

Vor Ort ist es für die Kunden leicht zu erkennen, ob die Karte akzeptiert wird: Das V-Pay-Logo ist nicht nur auf die Karte gedruckt, es klebt auch an den Kassen und Automaten, bei denen die Karte funktioniert. Und falls Du nicht weißt, was Du für eine Karte hast, schau einfach drauf: Das Logo von Girocard und des Partners ist auf der Karte aufgedruckt.

Wann wird das Geld abgebucht?

Bei V-Pay handelt es sich genau wie bei der Girocard um eine sogenannte Debitkarte. Das Geld wird also sofort vom Konto abgebucht. Damit haben die Bankkunden zwar eine gute Kostenkontrolle, können aber auch in den Dispo rutschen, falls nicht genug Guthaben auf dem Girokonto ist.

Wie sperrt man die V-Pay-Karte?

Falls die Karte mal verloren gehen sollte oder sie gestohlen wird, musst Du schnell aktiv werden und sie sperren. Entweder Du meldest Dich dazu bei Deiner Bank oder aber Du nutzt die in Deutschland kostenlose Telefonnummer 116 116. Allerdings machen nicht alle Banken beim Notruf mit. Falls Du aus dem Ausland anrufst, zahlst Du entsprechende Gebühren – die Vorwahl für Deutschland (0049) nicht vergessen.

Du haftest bis zum Sperren mit bis zu 50 Euro, falls jemand die Karte missbräuchlich nutzt. Danach haftest Du überhaupt nicht mehr. Ausnahmen gelten, falls Du mit der Karte „grob fahrlässig“ umgegangen bist. Was das genau bedeutet, beschäftigt immer wieder Gerichte.

Sperre die Karte nicht nur bei der Bank, sondern auch bei der Polizei. Denn Du kannst auch mit einer Unterschrift die Zahlung bestätigen. Über KUNO (Kriminalitätsbekämpfung im unbaren Zahlungsverkehr unter Nutzung nichtpolizeilicher Organisationsstrukturen) soll dann auch dieses Lastschriftverfahren nicht mehr funktionieren.

Was passiert nach der Abschaffung von V-Pay?

Seit Jui 2023 sollen keine neuen Maestro-Karten ausgegeben werden. Die Frist wurde jedoch für einige deutsche Banken verlängert (Quelle: Finanz-Szene). Ob Visa V-Pay einstellen wird und wann ist unklar.

Die Banken werden sich nun eine neue Strategie für ihr Kartengeschäft überlegen müssen, es stehen ihnen verschiedene Optionen offen. Sie können ganz auf die Girocard verzichten oder eine Karte ohne Partner ausgeben, die ihre Kunden nur in Deutschland benutzten. Auch eine weitere Zusammenarbeit mit Mastercard und Visa ist möglich. Zum einen können sie zunächst weiter auf V-Pay setzen, zum anderen können sie die Funktionen von Mastercard- oder Visa-Debit mit der Girocard kombinieren.

Mehr dazu im Ratgeber Girokonto

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