Oldtimer-Versicherung Den Oldtimer richtig versichern

Kathrin Gotthold
Finanztip-Expertin für Vorsorge und Ver­si­che­rung

Das Wichtigste in Kürze

  • Für einen Oldtimer bekommst Du spezielle Tarife in der Kfz-Versicherung, die preiswert sind. Auch die Kfz-Steuer ist günstiger.
  • Je älter der Wagen ist, desto günstiger ist die Ver­si­che­rung. Scha­den­frei­heits­ra­batte sowie Typ- und Regionalklassen spielen dabei keine Rolle.
  • Bei den meisten Ver­si­che­rungen muss das Auto mindestens 25 Jahre alt sein, damit Du es als Oldtimer versichern kannst.

So gehst Du vor

  • Oldtimer-Versicherungen kannst Du nicht über Vergleichsportale abschließen. Erkundige Dich beim Versicherer Deiner Wahl nach den Bedingungen für die Ver­si­che­rung Deines Oldtimers.
  • Überleg, ob eine Saisonzulassung reicht. Dann zahlst Du nur für die Zeit, die Du das Auto fährst.
  • Vergleich das Angebot unbedingt mit einem zweiten Angebot.
  • Wähle eine Selbstbeteiligung und die jährliche Zahlweise.

Ob Düdo, Käfer oder auch ein Porsche 911: Wer so ein Schätzchen in der Garage hat, kann von besonders günstigen Tarifen in der Kfz-Haftpflicht, Teilkasko- und Vollkaskoversicherung profitieren. Denn für Oldtimer gibt es besondere Policen von bekannten Ver­si­che­rungen und Spezialanbietern für Oldtimer-Versicherungen. Die Kosten für die Kfz-Versicherung Deines Oldtimers kannst Du niedrig halten.

Was kostet eine Oldtimer-Versicherung?

Voraussetzung für eine Oldtimer-Versicherung ist bei vielen Anbietern, dass Du den Wagen privat nutzt, jedoch nicht als Alltagsfahrzeug. Außerdem muss das Auto in einem originalgetreuen und guten Zustand sein. Ein H-Kennzeichen mit der entsprechenden steuerlichen Vergünstigung ist dagegen für einen Oldtimer-Tarif nicht nötig. 

Was ist ein Oldtimer?

Was ein Oldtimer ist, das haben die Gesetzgeberinnen und Gesetzgeber in Paragraf 2 Nr. 22 der Fahrzeug-Zulassungsverordnung festgelegt: Es sind all die Fahrzeuge, die mindestens 30 Jahre alt und zudem gut erhalten sind. Außerdem müssen sie weitestgehend im Originalzustand sein. Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, kann das Auto mit einem H-Kennzeichen („historisches Fahrzeug“) offiziell als Oldtimer zugelassen werden.

Für eine Oldtimerversicherung ist ein solches Kennzeichen aber keine Voraussetzung. Bei einigen Versicherern können Fahrzeuge ab einem Alter von 20 Jahren und einem Marktwert von 5.000 Euro als Klassiker versichert werden. Liebhaberautos, die zwischen 20 und 30 Jahre alt sind, gelten als Youngtimer und werden entweder mit normalem Kfz-Kennzeichen oder einem Saisonkennzeichen zugelassen.

Oldtimer-Versicherungen sind günstiger als normale Kfz-Versicherungen, weil die Versicherer davon ausgehen, dass Oldtimerfans mit ihren Autos besonders vorsichtig umgehen und sie nur zu besonderen Anlässen fahren. So sinkt für die Anbieter das Risiko eines Unfalls. Entsprechend sind die meisten Tarife auch auf eine jährliche Fahrleistung von 6.000 bis 9.000 Kilometer beschränkt. Zudem setzen enige Versicherer voraus, dass zusätzlich ein weiteres Fahrzeug vorhanden ist.

Die Beiträge der Kfz-Haftpflicht berechnen sich je nach Anbieter unterschiedlich. Entweder setzt die Ver­si­che­rung diese pauschal fest, manchmal abhängig vom Wert des Autos, vom Alter oder der PS-Leistung. Mitunter wird die Prämie aber ähnlich einer normalen Kfz-Versicherung berechnet. Da fließen dann auch Alter des Fahrers, Stellplatz und Fahrleistung in die Höhe des Preises mit ein. 

Im Schnitt kostet eine Kfz-Haftpflichtversicherung je nach Alter des Fahrzeugs zwischen rund 40 bis 110 Euro jährlich. Die Beiträge zum Voll- und Teilkaskoschutz hängen stärker vom Markt- oder Wiederherstellungswert ab. Je nach Versicherer werden dafür zusätzlich etwa 30 bis 70 Euro pro Jahr fällig.

Ver­si­che­rungsklassen spielen keine Rolle

Im Gegensatz zur klassischen Autoversicherung spielen weder Typ- und Regionalklassen noch Scha­den­frei­heits­klas­sen bei der Berechnung des Beitrags eine Rolle. Auch wirst Du nach einem Unfall mit Deinem Oldtimer nicht in der Scha­den­frei­heits­klas­se (SF-Klasse) hochgestuft. Die Beiträge bleiben also auch nach einem Schaden konstant.

Worauf solltest Du besonders achten?

Such Dir einen Tarif aus, für den Dein Oldtimer die Voraussetzungen erfüllt. Bei einigen Policen muss der Fahrer des Wagens ein Mindestalter von 23 Jahren haben. Und das Auto sollte in einer Garage untergebracht sein, um Witterungsschäden zu vermeiden. Bestimmte Anbieter verlangen auch ein professionelles Gutachten vor Vertragsabschluss, in dem der originalgetreue und gute Zustand des Oldtimers bescheinigt wird. 

Grundsätzlich ist ein solches Gutachten sinnvoll. Denn wenn es zu einem Unfall kommt, kannst Du Dich darauf berufen, sollte die gegnerische Ver­si­che­rung bei der Schadensregulierung Probleme machen. 

Besondere Voraussetzungen in der Oldtimer-Versicherung

Welche Voraussetzungen einzelne Versicherer an Oldtimer oder auch Youngtimer, also Liebhaberautos die zwischen 20 und 30 Jahre alt sind, stellen, unterscheidet sich.

Wichtige Voraussetzungen, die viele Versicherer verlangen:

  • Einen festen Stellplatz für das Auto,
  • geringere Fahrleistung im Jahr, oft bis 6.000 oder 9.000 Kilometer,
  • weiteres zugelassenes Alltagsfahrzeug.

Wer schon länger eine Ver­si­che­rung hat, sollte sich den Vertrag nochmal anschauen. Zum einen sind neue Tarife oft günstiger und bieten zugleich mehr Leistung. Zum anderen kann es sein, dass der Oldtimer nach einigen Jahren unterversichert ist. Hat das Auto in den vergangenen Jahren deutlich an Wert zugelegt, deckt der Vertrag dies möglicherweise nicht mehr ab. Viele Tarife versichern automatisch eine Wertsteigerung von 10 Prozent – möglicherweise hat Dein Wagen diese Grenze aber bereits überschritten.

Saisonkennzeichen spart zusätzlich Geld

Wenn Du Deinen Oldtimer ohnehin nur in den Sommermonaten fährst, kannst Du ihn als Saisonfahrzeug zulassen. Dann zahlst Du auch nur die Ver­si­che­rungsbeiträge für die Zeit, die Du das Auto nutzt. Die Ab- und Wiederanmeldung ist mit der Zulassung bereits erledigt.

Autoren
Annika Krempel
Silke Kursawe

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