Kurzzeitkennzeichen So bekommst Du für Dein neues Auto ein Überführungs-Nummernschild
Finanztip-Expertin für Vorsorge und Versicherung
Das Wichtigste in Kürze
So gehst Du vor
Du hast ein neues Auto oder einen Gebrauchten zum günstigen Preis gekauft? Jetzt musst Du es nur noch beim Händler oder privaten Verkäufer abholen. Oder willst Du erstmal eine Probefahrt machen? In beiden Fällen gilt: Ohne Kennzeichen und Kfz-Haftpflichtversicherung geht das nicht. Ein Kurzzeitkennzeichen plus Kurzzeitversicherung ist für diese Fälle die geeignete Zwischenlösung.
Soll Dein Auto auf der Straße fahren, muss es verkehrstauglich und amtlich zugelassen sein – es braucht also ein gültiges Nummernschild. Neben einem normalen Nummernschild mit Prüfplakette und Siegel der Zulassungsstelle kannst Du dafür auch ein „Tageskennzeichen“ oder „Kurzzeitkennzeichen“ nutzen.
Kurzzulassungen erkennt man es an einem gelben Feld mit Zahlen am rechten Rand. In drei Reihen übereinander stehen jeweils zwei Ziffern für Tag, Monat und Jahr, zusammen ergeben die Ziffern das Datum, an dem die Gültigkeit endet. Also etwa: 15-09-21 für 15. September 2021.
Da solche Kennzeichen fünf Tage gültig sind (einschließlich Ausstellungsdatum), wäre in diesem Fall der erste Tag der Gültigkeit der 11. September 2021. In diesem Zeitraum darf Du das Auto dann innerhalb Deutschlands einmalig von Abholort zum Bestimmungsort fahren.
Das Ziel darf auch innerhalb einer Umweltzone liegen. Für internationale Fahrten, ob ins Ausland oder aus benachbarten EU-Staaten nach Deutschland, gelten spezielle Regeln – hier hilft das Kurzzeitkennzeichen nicht in jedem Fall weiter.
Um die Kurzzeitzulassung bei deiner Zulassungsstelle zu beantragen, musst Du eine Reihe von Unterlagen vorzeigen:
Außerdem gilt bei der Zulassung: Es kann nur einen Zulasser geben! Das Fahrzeug muss spätestens am Tag vor der Kurzzeitzulassung vom vorherigen Besitzer abgemeldet worden sein.
Bevor Du das Kurzzeitkennzeichen auch tatsächlich an das Auto anbringen kannst, sind einige Schritte nötig, die wir Dir hier etwas ausführlicher erklären.
Als erstes kümmerst Du Dich um die Versicherung – das geht komfortabel online oder telefonisch. Wenn Du ein Kurzzeitkennzeichen beantragen willst, muss das Auto mindestens über eine Kfz-Haftpflicht verfügen, in einigen Fällen kann auch eine Kasko-Versicherung sinnvoll sein.
Der Versicherungsnachweis erfolgt über die elektronische Versicherungsbestätigung, die sogenannte eVB-Nummer. Sie ist bundesweit gültig und besteht aus einem siebenstelligen Code aus Buchstaben und Ziffern, etwa „CD12345“. Die Buchstaben am Anfang stehen für den Versicherer, in diesem Fall ist das zum Beispiel die Cosmos Direkt.
Die eVB für das Kurzzeitkennzeichen inklusive Haftpflicht gibt es im günstigsten Fall kostenlos, vorausgesetzt Du versicherst das Auto dann auch regulär beim selben Versicherer. Dann wird die Gebühr für das Überführungskennzeichen nämlich verrechnet – als Versicherungsbeginn gilt der erste Tag der Gültigkeit des „gelben Nummernschilds“.
Als Kosten für das Kurzzeitkennzeichen fallen dann nur die Gebühren für Kennzeichenzuteilung und Nummernschildprägung an, im günstigsten Fall 25 Euro. Wählst Du nach der Überführung einen anderen Versicherer, musst Du mit zusätzlichen Versicherungskosten von mindestens 30 Euro rechnen.
Mit Deiner neuen eVB und den anderen Unterlagen kannst Du nun ein Kurzzeitkennzeichen bei Deiner Zulassungsstelle beantragen – auch das funktioniert vielerorts schon komplett online. Auch wenn das in Deinem Zulassungsbezirk nicht der Fall sein sollte, sind in der Regel Formulare als PDF downloadbar, und Du kannst online Termine reservieren.
Die Zulassungsstelle teilt Dir dann ein Kurzzeitkennzeichen zu, das den oder die Buchstaben für Deine Stadt oder Deinen Landkreis enthält sowie eine mehrstellige Zahlenreihe. Also zum Beispiel „B“ für Berlin und die Ziffern „123456“. Zusammen mit dem Gültigkeitsdatum im gelben Feld werden diese Daten auf das Nummernschild geprägt. Die Gebühren für die Zuteilung des Kurzzeitkennzeichens liegen zwischen 10 und 15 Euro.
Mit dem Bestätigungsdokument inklusive des Kurzzeitkennzeichens lässt Du bei einem Schilderdienst nun die beiden Nummernschilder für vorne und hinten prägen. Solche Schilderdienste findest Du oft direkt neben der Zulassungsstelle, was Dir weite Wege erspart. Das Prägen der Kennzeichen kostet zwischen 15 und 20 Euro.
Damit die Kurzzeitkennzeichen gültig sind, musst Du sie von der Zulassungsstelle abstempeln lassen – erst mit der entsprechenden Stempelplakette darfst Du sie am Auto befestigen und losfahren.
Die Beantragung des Kurzzeitkennzeichens, das Prägen und Abstempeln der Schilder klappt in der Regel in wenigen Stunden – willst du Dir die Mühe sparen, kannst Du auch einen Dienstleister mit der Arbeit beauftragen.
Die notwendigen Unterlagen übermittelst Du dafür ganz einfach online. Für diese Komfortlösung zahlst Du meist zwischen 80 und 100 Euro extra. Wählst Du diese Variante, solltest Du Dir allerdings vorab die eVB-Nummer selbst beschaffen – das macht wenig Aufwand und spart viel Geld, denn die Versicherung über den Dienstleister kann nochmal mit etwa 50 Euro zu Buche schlagen.
Weitere Themen
* Was der Stern bedeutet:
Finanztip ist kein gewöhnliches Unternehmen, sondern gehört zu 100 Prozent zur gemeinnützigen Finanztip Stiftung. Die hat den Auftrag, die Finanzbildung in Deutschland zu fördern. Alle Gewinne, die Finanztip ausschüttet, gehen an die Stiftung und werden dort für gemeinnützige Projekte verwendet – wie etwa unsere Bildungsinitiative Finanztip Schule.
Wir wollen mit unseren Empfehlungen möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig die für sie richtigen Finanzentscheidungen zu treffen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).
Bei Finanztip handhaben wir Affiliate Links jedoch anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion ausführlich analysiert und empfohlen wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.
Für uns als gemeinwohlorientiertes Unternehmen hat es natürlich keinen Einfluss auf die Empfehlungen, ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Dich als Verbraucher ist.
Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.
Klickst Du auf eine Empfehlung mit *, unterstützt das unsere Arbeit. Finanztip bekommt dann eine Vergütung. Empfehlungen sind aufwändig recherchiert und basieren auf den strengen Kriterien der Finanztip-Expertenredaktion. Mehr Infos