Bar- und Verrechnungsschecks Wie löst Du einen Scheck ein?

Expertin Bank und Kredit
Das Wichtigste in Kürze
So gehst Du vor
Mit Schecks haben die Deutschen wenig zu tun. Miete und Gehalt gehen mit Überweisungen raus und rein und zum Bezahlen nutzen die meisten ihre Karten. Doch hin und wieder kommt auch ein Scheck ins Haus – und dann?
Es gibt unterschiedliche Arten von Schecks. Mit einem Barscheck holst Du Dir das Geld direkt in bar bei der ausstellenden Bank ab. Einen Verrechnungscheck löst Du hingegen bei Deiner Bank ein, das Geld geht direkt auf das Girokonto. Solche Schecks sind mit dem Vermerk „Zur Verrechnung“ gekennzeichnet. Auch wenn Du den Hinweis durchstreichst – einen Barscheck machst Du daraus nicht.
Verrechnungsschecks haben den Vorteil, dass nachverfolgbar ist, wer den Scheck eingelöst hat. Bei Barschecks haben es zum Beispiel Diebe einfacher.
Noch sicherer sind Orderschecks: Auf ihnen ist der Name des Empfängers vermerkt und in der Regel kann nur er ihn einlösen (ScheckG, Art. 5). Solltest Du einen solchen Scheck erhalten, musst Du also Deinen Ausweis mit zur Bank nehmen. Jemand anders kann den Scheck nur einlösen, wenn Du ihn auf diese Person übertragen hast.
Barscheck | Verrechnungscheck | Orderscheck | |
---|---|---|---|
Einlösbar bei | ausstellender Bank | eigene Bank | eigene Bank |
Geld wird ausgezahlt | in Bar | Einzahlung auf das Girokonto | Einzahlung auf das Girokonto |
Sicherheit | Einlöser nicht nachverfolgbar | Einlöser nachverfolgbar | nur Scheckempfänger kann Scheck einlösen |
Quelle: Scheckgesetz (Stand: 2025)
Wenn Du Dein Girokonto bei einer Filialbank hast, geh einfach in die Filiale und gib den Scheck dort ab. Dazu musst Du ein Formular ausfüllen. Üblicherweise wird es Scheckeinreichungs- oder Einlösungsformular genannt.
Solltest Du Kunde einer Direktbank sein, schicke den Scheck mit dem Formular an Deine Bank. In der Regel stellen die Banken die entsprechenden Formulare auf ihrer Website bereit.
Allerdings gibt es auch Banken, bei denen Du keine Schecks einlösen kannst. In solchen Fällen musst Du entweder den Scheck bei einem etwaigen Zweitkonto einlösen. Oder Du versuchst, den Scheck bei der Bank eines Freundes oder Familienmitgliedes einzulösen, damit diese Dir dann das Geld überweisen können.
Du hast acht Tage Zeit, einen innerhalb von Deutschland ausgestellten Scheck einzulösen. Entscheidend ist dabei das Ausstelldatum. Solltest Du also einen Scheck erhalten, nimm Dir nicht zu viel Zeit. Denn die Frist hat in dem Moment angefangen zu laufen, in dem das Unternehmen den Scheck ausgestellt hat.
Falls die acht Tage schon vorbei sein sollten, versuche es trotzdem erst einmal bei Deiner Bank: Die kann kulant sein und den Scheck einfach annehmen. Ist dies nicht der Fall, wende Dich an den Aussteller des Schecks und bitte ihn, ihn ein zweites Mal auszustellen.
Falls der Scheck außerhalb Deutschlands ausgestellt wurde, hast Du mehr Zeit zum Einlösen: 20 Tage für in Europa ausgestellte Schecks, 70 Tage für alle weiteren (ScheckG, Art. 29).
Land | Deutschland | Europa | Ausland |
---|---|---|---|
Tage | 8 | 20 | 70 |
Quelle: Scheckgesetz, Artikel 29 (Stand: 2025)
Das Geld geht nicht sofort auf Deinem Konto ein, sondern ein paar Tage später. Zunächst wird nämlich überprüft, ob das Konto des Ausstellers genug Guthaben aufweist.
Ob Du für das Einlösen eines Schecks eine Gebühr zahlen musst, hängt von der jeweiligen Bank und dem Kontomodell ab. Die Gebühren sind unterschiedlich hoch. Bei Direktbanken musst Du zusätzlich das Porto übernehmen.
Bank | Kosten |
---|---|
Berliner Sparkasse | 0,60 € / 2 €1 |
Deutsche Bank | 1,50 € |
DKB | 2,50 € |
N26 | nicht möglich |
1 abhängig vom Kontomodell
Quelle: Websites der Anbieter (Stand: 23. Mai 2025)
Falls der Scheck im Ausland ausgestellt wurde, musst Du mit höheren Gebühren rechnen als bei einem inländischen Scheck. Auch die Höhe der Summe kann nach Finanztip-Recherchen Einfluss auf die Kosten haben.
Du kannst auch selbst Schecks ausstellen. Dazu benötigst Du die Vorlagen Deiner Bank. Wie Du diese anforderst und was Du dabei beachten musst, ist von Bank zu Bank verschieden. Die Scheckvorlagen solltest Du sicher aufbewahren. Gehen sie verloren, melde das Deiner Bank.
Verwende besser diese Vorlagen, um Schecks auszustellen. Bei eigenen Scheckvordrucken verweigert die Bank womöglich das Auszahlen.
Achte außerdem darauf, dass nach dem Ausstellen eines Schecks genug Geld auf Deinem Konto ist. Ist das nicht der Fall, zahlt Deine Bank entweder das Geld nicht aus oder Du rutschst in den Dispo.
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