Wer weniger fährt, zahlt auch weniger
Die Corona-Pandemie hat schätzungsweise jeden Dritten ins Homeoffice geschickt. Und viele Pendler zu Dauerparkern gemacht. Wenn auch Du dieses Jahr deutlich weniger Kilometer auf dem Tacho hast, solltest Du dies unbedingt Deiner Versicherung melden. Du kannst durchaus um die 50 Euro und mehr sparen – je nachdem, was Du zahlst. Denn in der Kfz-Versicherung gilt ganz grundsätzlich: Wenn Du weniger fährst, musst Du auch weniger zahlen.
Ein Beispiel: 10.000 Kilometer pro Jahr kosten im Schnitt 13 Prozent mehr als 5.000 Kilometer. Das ergab unsere Auswertung der Tarife. Bist Du dieses Jahr wegen Corona deutlich weniger mit dem Auto unterwegs gewesen, solltest Du deshalb eine Beitragserstattung vom Kfz-Versicherer fordern. Denn automatisch wird das kaum passieren.
Nicht alle erstatten rückwirkend
Wir haben für Dich nachgefragt bei den zehn größten Versicherern und zwanzig weiteren, die in unserem neuesten Test sehr günstig waren. Das Ergebnis: Alle, die antworteten, wollen ihren Kunden auf Anfrage Beiträge erstatten. Der Haken: Einige reduzieren den Beitrag für eine niedrigere Kilometerleistung erst ab dem Zeitpunkt, an dem Du Dich meldest – und nicht rückwirkend ab März, als die meisten von uns ins Homeoffice mussten. Fair ist das nicht.
7 der 30 angefragten Versicherer weigern sich bisher, die Beiträge rückwirkend anzupassen. Die Mehrheit, bislang 17, zahlt auch rückwirkend. Von sechs weiteren hatten wir bis Redaktionsschluss keine klare oder gar keine Antwort. Die Antworten aller Versicherer findest Du auf Finanztip-News. Auch wenn sich später noch Anbieter zu Wort melden.
So bekommst Du Geld zurück
Gleiche zunächst Deine Fahrleistung im Vertrag mit Deinen tatsächlich gefahrenen Kilometern ab. Kontaktiere dann Deine Kfz-Versicherung. Das geht am besten per E-Mail oder Brief. Wichtig: Lass Dir die neue Kilometerleistung sowie die Höhe und den Zeitpunkt der Beitragsanpassung bestätigen.
Im Durchschnitt fahren wir Deutschen unsere Autos 12.000 bis 14.000 Kilometer im Jahr. (Ehemalige) Vielfahrer können am meisten Geld zurückbekommen. Wer ohnehin schon eher wenig Kilometer angegeben hat, spart im Zweifel nicht mehr viel.
Denk jetzt schon ans kommende Jahr
Wenn Du Deine Kilometerleistung ändern lässt, solltest Du auch schon an nächstes Jahr denken. Unser Tipp: Ändere die Kilometerzahl im Vertrag, damit Du kommendes Jahr nicht dasselbe Problem hast. Schätze Deine Kilometer defensiv: Denn Nachmelden geht immer – aber nicht vergessen! Es spricht viel dafür, dass auch nächstes Jahr Homeoffice für viele die Regel bleibt.
Übrigens: Wenn Deine Autoversicherung sich sperrt, kannst Du jetzt wechseln. Es lohnt sich ohnehin, Jahr für Jahr die Preise zu vergleichen. Wie das am besten geht, beschreiben wir in unserem aktuellen Kfz-Versicherungstest.
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