Sichere Rendite mit eigenem Solarstrom
Wieso Strom teuer kaufen? Du kannst ihn selber machen – auch ohne eigenes Haus. Noch vor acht Jahren glaubte der Chef des Stromkonzerns RWE, Solarstrom in Deutschland erzeugen, das sei so sinnvoll, wie Ananas in Alaska zu züchten. Inzwischen stammt ein Zehntel des Stroms aus Photovoltaik. Tendenz steigend. Und er fließt nicht nur an heißen Sommertagen wie diesen.
Davon kannst auch Du profitieren. Denn Solarstrom vom Hausdach kostet deutlich weniger als gekaufter Strom: 10 bis 14 Cent kostet Dich die selbst erzeugte Kilowattstunde – rund 31 Cent nimmt der Stromanbieter. Und Dein eigener Strom ist auch noch umweltfreundlich.
Wir haben das mal für Dich durchgerechnet:
1. Du investierst einmal – und erntest 5 Prozent Rendite
Nehmen wir als Beispiel eine Familie mit Haus und 5.000 Kilowattstunden (kWh) Jahresverbrauch. Die bräuchte eine 5-Kilowatt-Anlage (5 kW), etwa 25 bis 30 Quadratmeter groß. Inklusive Dachmontage kostet die 6.000 bis 7.000 Euro netto. Nach zehn bis zwölf Jahren hat sich das amortisiert, je nachdem, wie gut Dein Dach zur Sonne steht und wie sonnig es bei Dir ist. Insgesamt kannst Du nach 20 Jahren mit gut 5 Prozent Rendite pro Jahr für Dein investiertes Geld rechnen.
2. Knapp ein Drittel verbrauchst Du selbst
Am stärksten profitierst Du von Deiner Solaranlage, wenn Du den Strom selbst nutzt. Komplett selbst versorgen kannst Du Dich meist nicht, schließlich produziert die Anlage nur Strom, wenn die Sonne scheint. Rund 30 Prozent Deines Bedarfs kannst Du mit Solarstrom aber decken. Überschüsse an sonnigen Tagen speist Du ins Stromnetz ein. Dafür kriegst Du aktuell vom Netzbetreiber 8,9 Cent pro Kilowattstunde.
3. Du kannst den eigenen Strom speichern
Mit Solarzellen auf dem Dach bist Du schon recht unabhängig. Du kannst Dich noch unabhängiger machen, indem Du dazu einen Batteriespeicher in den Keller stellst. Bei 5.000 kWh Jahresverbrauch sollte so ein Energiespeicher 4 bis 5 kWh speichern können. Kosten: Etwa 5.000 Euro netto, was noch ziemlich teuer ist – und die Hersteller garantieren seinen Betrieb meist nur für zehn Jahre. Aber in neun Bundesländern und einigen Städten gibt es Zuschüsse beim Kauf von Speichern. In unserem Beispiel so etwa um die 1.000 Euro. Mit Förderung kann sich der Speicher bezahlt machen, weil Du so Deinen Eigenverbrauch auf 60 Prozent bringst.
4. Je größer die Anlage, desto geringer die Kosten
Planst Du, in den nächsten Jahren eine Wärmepumpe oder ein Elektroauto anzuschaffen, dann solltest Du die Solaranlage gleich größer bauen. Denn die Kosten sind im Verhältnis umso niedriger, je größer die Anlage ist. Bei großen Anlagen gibt es allerdings etwas mehr zu beachten.
5. Kein Eigenheim? So erzeugst Du trotzdem Solarstrom
Auch als Mieter kannst Du selbst Solarstrom erzeugen. Wenn Du in einem Einfamilienhaus wohnst, kannst Du das Dach vom Eigentümer pachten und eine Anlage betreiben. Hat Deine Wohnung einen Balkon – am besten nach Süden gerichtet – bieten sich kleine Balkon-Module an.
Mittwoch, 19. August, Saidi Sulilatu bei SWR aktuell
Freitag, 21. August, Hermann-Josef Tenhagen bei rbb Radioeins