Fahrrad-Boom: Ihr Weg zum Traumrad
In Corona-Zeiten haben viele Deutsche das Fahrrad wieder für sich entdeckt. Während die Fahrgastzahlen im Nahverkehr und die Pkw-Neuzulassungen eingebrochen sind, haben Fahrradhändler alle Hände voll zu tun. Die automatischen Zählstellen in Städten wie Berlin zeigen einen Anstieg des Radverkehrs um ein Viertel im Vergleich zum Vorjahr. Die Vorteile liegen auf der Hand: Geringe Ansteckungsgefahr, etwas Bewegung, keine Staus oder Parkplatzsuche – und finanziell ist selbst ein E-Bike für mehr als 2.000 Euro attraktiver als der Geldfresser Auto.
Wir haben die besten Tipps für Neuaufsteiger und alte Hasen zusammengestellt:
Kaufen, mieten oder Dienstrad?
Für ein einfaches Fahrrad sollten Sie um die 500 Euro einplanen und es im Fachhandel kaufen. Räder von Super- und Baumärkten schneiden in Tests oft katastrophal ab. Manche Fahrradhändler machen die ersten Inspektionen kostenlos oder vergünstigt. Da sich auf den ersten Kilometern immer mal was lockern kann, sollten Sie das wahrnehmen.
Wollen Sie erstmal ausprobieren, ob regelmäßiges Radfahren etwas für Sie ist, können Sie in vielen Städten auch ein Rad mieten. So verlangt etwa der Anbieter Swapfiets für sein Fahrrad mit 7 Gängen (und auffälligem blauen Vorderreifen) 19 Euro im Monat; Studenten zahlen 17 Euro. Reparaturen und Diebstahlversicherung sind inklusive.
Träumen Sie von einem E-Bike, Lasten- oder Rennrad für mehrere Tausend Euro? Wenn Ihr Arbeitgeber mitspielt, können Sie es als Dienstrad günstiger bekommen. Das funktioniert in der Regel so: Ihre Firma least das Rad für drei Jahre und erlaubt Ihnen, es auch in Ihrer Freizeit zu fahren. In den meisten Fällen gibt Ihr Arbeitgeber einen gewissen Betrag dazu, den Rest der Leasingraten finanzieren Sie durch eine Gehaltsumwandlung.
Im Ratgeber Dienstfahrrad haben wir ein Beispiel berechnet für ein 2.500 Euro teures E-Bike: Dieses Dienstrad würde Sie unterm Strich nur 31 Euro im Monat kosten. Meist können Sie nach Ablauf des Leasingvertrags das Dienstrad günstig abkaufen.
Wie Sie Langfinger aufhalten
Die Zahl der Fahrraddiebstähle ist seit Jahren rückläufig. Dennoch werden immer noch rund 270.000 Räder im Jahr geklaut. Damit Ihnen das nicht passiert, sollten Sie mindestens ein hochwertiges Schloss kaufen, besser zwei.
Am sichersten sind starre Bügel- und dicke Kettenschlösser. Die beliebten Faltschlösser sind tendenziell etwas leichter zu knacken. Dünne Kabelschlösser gelten in Fachkreisen als „Geschenkband“ für Diebe.
Richtig versichert auf dem Rad
Bei Diebstahl hilft auch eine gute Hausratversicherung: Die springt standardmäßig allerdings nur ein, wenn das Rad Ihnen zu Hause gestohlen wird, zum Beispiel aus dem Keller. Wollen Sie, dass Ihr Fahrrad auch unterwegs versichert ist, können Sie bei vielen Hausratversicherungen eine Zusatzklausel dafür abschließen. Fragen Sie nach, ob der Neu- oder Gebrauchtwert ersetzt wird, und achten Sie auf eine ausreichend hohe Deckungssumme. Eine passende Hausratversicherung finden Sie auf dem Vergleichsportal Mr-Money*.
Eine Vollkaskoversicherung fürs Rad gibt es auch – sie lohnt sich allerdings nur in wenigen Fällen.
Wichtig: Jeder sollte eine private Haftpflichtversicherung haben. Auch mit dem Fahrrad können Unfallschäden in die Millionen gehen. Gute Haftpflicht-Tarife sind aus unserer Sicht „Einfach Besser Plus“ von der Haftpflichtkasse*, „Prestige“ von der Bayerischen* und „Klassik-Garant Exklusiv“ von der VHV.
Im Blog lesen Sie, wo es Pannenhilfe für Fahrräder gibt – und ob sich das lohnt. Gute Fahrt!
Donnerstag, 23. Juli, Hermann-Josef Tenhagen bei rbb zibb
Freitag, 24. Juli, Hermann-Josef Tenhagen bei Radioeins