Jetzt werden auch die Direktbanken teurer
Bei den Filialbanken gibt es kaum noch kostenlose Konten, die Sparda-Banken etwa werben schon lange nicht mehr damit. Nun machen auch immer mehr Onlinebanken Rückzieher: Die ING hat es vergangenen Mai getan, die Norisbank zog diese Woche nach, und die Consorsbank folgt Ende März: Ihre Girokonten sind (künftig) nur noch kostenlos, wenn regelmäßig genug Geld eingeht. Die Norisbank verlangt jetzt Monat für Monat 500 Euro Eingang, sonst musst Du rund 4 Euro Kontogebühr zahlen. Bei der Consorsbank und der ING sind 700 Euro nötig.
Immerhin: Wenn Du schon ein Konto bei der Consorsbank oder der Norisbank hast, bist Du nicht betroffen. Die neue Regel gilt derzeit nur für Neukunden. Bei der Consorsbank kannst Du noch bis zum 27. März ein Konto zu den bisherigen Konditionen eröffnen. So oder so: Das Angebot an bedingungslos kostenlosen Konten wird immer kleiner.
Die Banken wollen verdienen
Die neuen Regeln haben für die Banken nur Vorteile: Sie wollen Kunden loswerden, die bei ihnen nur das Zweit- oder Drittkonto haben. Denn das kostet die Banken bloß: Solche Kunden nutzen weder Dispo noch Ratenkredite, kaufen weder Fonds noch Versicherungen. Und wenn sie doch bleiben, sollen sie wenigstens Gebühren zahlen.
Für Kunden ist das ärgerlich. Denn vieles spricht für ein Zweit- oder Drittkonto: Paare nutzen es als gemeinsames Haushaltskonto. Viele haben ein Zweitkonto mit günstiger Kreditkarte für den Urlaub. Oder um an mehr Geldautomaten abheben zu können.
Smartphone-Banken genügen oft nicht
Zwar gibt es mehr und mehr Smartphone-Banken wie N26 oder Transferwise. Auch dort gibt es (meist günstige) Kreditkarten. Dafür musst Du häufig auf einige Standards wie Girocard und Dispo verzichten. Auch das kostenlose Abheben ist oft eingeschränkt.
Was also tun?
Es werden immer weniger, aber es gibt sie noch
Trotz all dieser Entwicklungen gibt es aber noch gute Konten. Weder DKB* noch Comdirect* verlangen Grundgebühren, auch die dazugehörigen Karten sind kostenlos. Egal, wie viel Geld eingeht. Die DKB kennt zwar auch eine Geldeingang-Grenze von 700 Euro, die ist aber nur nötig, wenn Du weltweit kostenlos abheben willst – nicht bloß in der Eurozone.
Bei der Comdirect musst Du zwischen der Girocard und der Kreditkarte wechseln, damit das geht. Soll das Konto genau zu Dir passen, hilft Dir unser Girokonto-Rechner.
Wenn Du nur eine extra Kreditkarte suchst, gibt es weitere Alternativen. Dazu mehr im kommenden Newsletter mit unserem frischen Kreditkarten-Test.
Ein ETF-Sparplan nebenbei
Einige haben gerne ein Zweit- oder Drittkonto, andere haben gerne alles aus einer Hand. Vor allem, wenn das zu annehmbaren Konditionen geht. Zu den Konten der DKB und der Comdirect gehören zum Beispiel solide Wertpapierdepots.
Allerdings drängen gerade viele sehr günstige Depotanbieter auf den Markt. Wir arbeiten deshalb auch an einem neuen Depotvergleich für Dich – im Februar ist er fertig.
Wir halten Dich auf dem Laufenden.